Sonys neue Digitalkamera: fünf Megapixel im Scheckkartenformat

20.11.2003
Nach immer kompakteren elektronischen Knipsern verlangt der Markt - auch Sony hat zu diesemThema eine Antwort gefunden. Seine neueste Digitalkamera ist keine zwei Millimeter dick. Von ComputerPartner-Redakteur Christian Meyer

Bislang hielt das Auflösungsvermögen einer Digitalkamera als eines der wichtigsten Verkaufsargumente her. Doch die Zeiten sind allmählich vorbei, der Kunde legt verstärkt Wert auf eine ordentliche Ausstattung, ein gutes Design und ansprechende Haptik. Anders als bei den analogen Kameras entwickeln sich die elektronischen Pendants zu einem "Mitnahmeartikel". Die Anwender nehmen nicht nur ihr Handy mit, wenn sie das Haus verlassen, sondern packen auch ihre Digitalkamera ein. Auch Hersteller Sony hat diesen Trend erkannt und stellt mit der "Cybershot DSC-T1" neben der bekannten F-, P- und U-Baureihe das erste Produkt einer neuen Modellreihe vor.

Ein kleiner Mitnahmeartikel

Die Besonderheiten dieser Produktentwicklung sind die kompakten Abmessungen: Sonys neuer Wurf kommt mit einer Größe von 91 x 60 x 17,3 Millimeter daher und erfüllt damit sicherlich das Kriterium "Mitnahmeartikel". Die Sony-Entwickler haben es darüber hinaus fertig gebracht, der Kamera einen lichtempfindlichen Bildsensor zu spendieren, der über ein Auflösungsvermögen von fünf Megapixeln verfügt. Auch beim Objektiv haben sich die Japaner nicht lumpen lassen und verpassten der DSC-T1 ein Vario-Tessar-Objektiv aus dem Hause Carl Zeiss. Es ist das erste Mal, dass sich ein Hersteller heranwagt, eine Tessar-Linse zu verwenden. Der spezielle Aufbau des Objektivs ermöglicht eine sehr kompakte Bauform. Das Konstruktionsprinzip ist übrigens schon hundert Jahre alt: Carl Zeiss erhielt bereits 1902 ein Patent auf sein erstes Tessar-Objektiv. Damals gelang es dem Unternehmen, mithilfe neuer Gläser des Jenaer Glaswerkes Schott & Genossen ein vierlinsiges System zu bauen, das fortan auf den Namen Tessar hörte und im Volksmund "Adlerauge" genannt wurde und wird. Denn in analogen Kameras werden derartige Objektive noch immer gerne verwendet. Mit der von Sony eingesetzten Variante können - verglichen mit dem üblichen Kleinbildformat - Brennweiten im Bereich von 38 bis 114 Millimeter verwirklicht werden.

Auffällig an der neuen Digitalkamera ist zudem das große Display mit 211.000 Pixeln. Es dient somit nicht nur dazu, das Motiv anzuvisieren, sondern soll auch das gemeinsame Betrachten der Bilder komfortabler machen.

Memory Stick als Datenträger

Gespeichert werden die elektronischen Schnappschüsse auf einem "Memory Stick Duo" oder einem "Memory Stick Pro Duo". Mithilfe einer Dockingstation können die Bilder auch via USB-2.0-Schnittstelle auf den Rechner übertragen werden. Ein neuartiger Akku soll laut Anbieter zudem die Aufnahme von bis zu 200 Bildern erlauben.

Des Weiteren integrierte der Hersteller zahlreiche Motivprogramme in die Software der Kamera, welche die Anwender dazu animieren soll, Aufnahmen mit besonderen Effekten zu machen.

Optional bietet Sony für seinen Neuling ein Unterwassergehäuse an, das Tauchtiefen bis zu 40 Meter gestattet. Dafür ist allerdings der stolze Preis von 300 Euro zu berappen. Weiterhin sind eine Ledertasche (60 Euro), ein externes Ladegerät (70 Euro) und ein flacherer Akku (65 Euro) als Zubehörartikel verfügbar.

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Sony

Produkt: Cybershot CSC-T1

Produktgruppe: Digitalkameras

Zielgruppe: Hobbyfotografen

Verfügbarkeit: ab Januar 2004

Preis: 649 Euro

Verkaufsargumente: sehr kompakte und handliche Digitalkamera mithoher Auflösung, großem Displayund guter Ausstattung

Meinung des Redakteurs: Schade, dass Sony es nicht geschafft hat, das neue Modell noch vor dem Weihnachtsgeschäft auf den Markt zu bringen. Die T1 wäre sonst sicherlich einer der Verkaufsschlager im Dezember geworden.

Infos: www.sony.de

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