TOP DE: Software AG erzielt Zuwächse - Lizenzen unter Erwartung

29.07.2010
Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

DARMSTADT (Dow Jones)--Die Software AG hat im zweiten Quartal getragen vom Geschäft mit Integrationssoftware und der Übernahme des Software- und Beratungsunternehmens IDS Scheer Zuwächse verbucht. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wurde am Donnerstag bei der Zahlenvorlage einmal mehr bestätigt, beim Gewinn zeigt sich das TecDAX-Unternehmen nun etwas optimistischer. Ein Wermutstropfen sind aber die Lizenzverkäufe, welche im Quartal weniger stark gewachsen sind als erwartet. Die Aktie von Software AG notierte gegen Mittag im Minus.

In den drei Monaten per Ende Juni kletterte der Gesamtumsatz der Software AG im Jahresvergleich um 52% auf 267,3 Mio EUR, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 33% auf 58,9 Mio EUR zulegte. Die Zuwächse waren leicht stärker als von Marktbeobachtern geschätzt. Niedriger als erwartet fiel hingegen das Plus bei den reinen Lizenzeinnahmen von 15% auf 68,8 Mio EUR aus. Hier hatten von Dow Jones befragte Analysten einen Wert von 74 Mio EUR prognostiziert. Lizenzumsätze sind eine wichtige Erlöskomponente, da sie sich in künftigen Wartungsgebühren niederschlagen.

IDS Scheer steuerte im Quartal 81,6 Mio EUR zum Gesamtumsatz bei. Die Software AG hält nach einem im August 2009 vorgelegten Übernahmeangebot laut einem Sprecher inzwischen mehr als 95% an dem Unternehmen. Durch die Akquisition hat der Konzern nun auch die IDS-Softwarelösung ARIS, welche beim Geschäftsprozessmanagement zum Einsatz kommt, in seiner Produktpalette. Die Mehrheit seiner Erlöse erzielt IDS Scheer aber mit Beratung, überwiegend im SAP-Umfeld.

Unabhängig von IDS Scheer gliedert die Software AG ihr Geschäft in den Datenmanagement-Bereich ETS und das Segment webMethods, welches Aktivitäten rund um Integrationssoftware und Prozessoptimierung umfasst. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Streibich bezeichnete webMethods am Donnerstag als "Wachstumslokomotive": So legte der Umsatz in diesem Bereich im zweiten Quartal um 18% auf 89,4 Mio EUR zu.

Nicht so gut lief es im Geschäftsbereich ETS, der einen Erlösrückgang von 4% auf 96,3 Mio EUR verbuchte. Streibich geht aber davon aus, dass ETS im zweiten Halbjahr anziehen wird, wie er im Gespräch mit Dow Jones Newswires sagte.

Die Umsatzprognose für 2010 wurde am Donnerstag vom Konzern erneut bestätigt. Diese sieht wechselkursbereinigt einen Zuwachs zwischen 25% und 30% vor. Beim Gewinn nach Steuern rechnet Software AG indes nun mit einem Anstieg zwischen 10% und 12% und hat damit die bisherige Spanne eingegrenzt, welche ein Plus von 8% bis 12% vorsah.

Der Aktie der Software AG konnte dies nicht helfen: Das Papier notiert um 11.39 Uhr um 2,8% im Minus bei 89,25 EUR. Die Entwicklung bei den Lizenzumsätzen sei nicht wirklich beeindruckend, schrieb Analyst Thomas Becker von der Commerzbank. Bereits bei Vorlage der Erstquartalszahlen war der Kurs von Software AG gefallen, nachdem die Lizenzeinnahmen auch damals geringer waren als erwartet.

Webseite: www.softwareag.com -Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107; philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/cbr

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