UPDATE: BITKOM senkt Erwartungen an deutschen ITK-Markt 2010

21.10.2009

(NEU: BITKOM-Präsident Scheer, Details zu Segmenten)

Von Matthias Karpstein

DOW JONES NEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der deutsche Markt für Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) wird sich im kommenden Jahr voraussichtlich etwas schlechter entwickeln als bislang vom Branchenverband BITKOM angenommen. Entsprechend senkte der Verband seine Umsatzprognose für 2010, wie er am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in München mitteilte. "Für das nächste Jahr erwarten wir mindestens eine schwarze Null", sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer in München.

BITKOM erwartet 2010 ein Umsatzwachstum von 0,1% auf 142,1 Mrd EUR, nachdem der Branchenverband Anfang Juli noch von einem Anstieg des deutschen ITK-Marktes um 0,3% ausgegangen war.

Für das laufende Jahr bestätigte der Verband seine Prognose vom Juli. BITKOM erwartet demnach weiterhin einen Umsatzrückgang im Vergleich zu 2008 um 2,5%. Da der Verband nach Aussage seines Sprechers seine Statistik rückwirkend geändert hat, wird nun für 2009 ein Gesamtumsatz von 142 Mrd EUR erwartet, nachdem bislang 141 Mrd EUR genannt wurden.

Das kleinste der drei BITKOM-Segmente muss im laufenden Jahr den größten Umsatzrückgang verkraften. Für die digitale Unterhaltungselektronik wird 2009 ein Minus von 2,9% auf 12,3 Mrd EUR erwartet. Viele Kunden sind bereits mit Digitalkamera, MP3-Player und Navigationsgerät ausgestattet, hier gehen die Umsätze zurück.

Weiterhin gut läuft der Verkauf der LCD-Fernseher, auch Blue-Ray-Player als Nachfolger des DVD-Players und die Spielkonsolen steigern ihren Absatz. Mit einem Minus von 2,9% entwickelt sich die Unterhaltungselektronik aber deutlich besser, als noch im Juli erwartet. Damals hatte der Verband noch mit einem Rückgang um 6,5% gerechnet.

Für das große Segment der Informationstechnik rechnet der Verband 2009 mit einem Umsatzminus von 2,6% auf 65,4 Mrd EUR. Im kommenden Jahr soll dann wieder 1% Wachstum erreicht werden. Bislang spüre die Branche kaum Kaufzurückhaltung der Privatkunden, aber den Sparzwang der Unternehmen, die ihre Investitionen aufschieben. "Das geht nicht lange gut. Die Unternehmen müssen ihre alten IT-Systeme erneuern, wenn sie wettbewersbfähig bleiben wollen", sagte Verbandspräsident Scheer. Er erwarte daher, dass sich der Investitionsstau bald auflösen wird.

Für die Telekommunikation rechnen die Branchenvertreter 2009 mit einem Umsatzrückgang von 2,2% auf 64,3 Mrd EUR. Auch im kommenden Jahr werde dieses Segment weiter schrumpfen, dann aber nur noch um 0,9%. Stark rückläufig sind die Umsätze mit Festnetztelefonaten, die um 7,6% auf 14,4 Mrd EUR zurück gehen. Auch der Mobilfunktmarkt schrumpft, um 4,5%. Die Zahl der Nutzer steigt zwar, dies kann aber den Preisverfall nicht ausgleichen. Wachstum wird hingegen bei den Datendiensten verzeichnet, sowohl im Festnetz als auch mobil.

Webseite: www.bitkom.org - Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/kla Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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