UPDATE: IWKA gibt nach Konzernumbau konkrete Ziele für 2007 aus

08.05.2007
(NEU: Markt- und Analysteneinschätzungen, Aktienkurs, Details, Hintergründe)

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Von Alexander Becker

Dow Jones Newswires

AUGSBURG (Dow Jones)--Die IWKA AG hat nach dem jüngst abgeschlossenen Konzernumbau erstmals eine konkrete Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2007 gegeben. Ohne die Mitte April verkaufte Verpackungssparte werde ein Umsatzwachstum von über 1,2 Mrd EUR angestrebt, teilte der Robotertechnik- und Anlagenbaukonzern am Dienstag bei der Vorlage seiner Erstquartalszahlen mit. Im laufenden ersten Quartal übertraf der MDAX-Konzern im operativen Geschäft die Analystenerwartungen leicht.

Die Zahlen von IWKA sähen gut aus, heißt es in einer ersten Einschätzung von ABN Amro. Die Analysten bestätigten ebenso wie die HypoVereinsbank die Aktie auf "Hold". Die Analysten der Deutschen Bank hatten das IWKA-Papier bereits am Vortag unter Hinweis auf den erfolgreichen Umbau und den Verkauf der Verpackungssparte auf "Buy" von "Hold" mit einem Kursziel 29 EUR hochgestuft. Die Zahlung einer Sonderdividende oder eine Unternehmensübernahme seien nun unausweichlich, so die Prognose der Analysten. Im frühen Handel am Dienstag notierten IWKA in einem nahezu unveränderten Gesamtmarkt 0,5% im Plus bei 24,15 EUR.

Steubing-Analyst Heino Ruland äußerte sich skeptisch über den Ausblick auf die Ergebnisentwicklung. "IWKA hat den Ausblick lediglich bestätigt, das könnte den Kurs weiter bremsen", so Heino Ruland von Steubing mit Blick auf den Quartalsbericht. Angesichts des stärksten Branchen-Booms seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sei eine EBIT-Marge von 4,2% schwach, so der Analyst.

Wie das Unternehmen zuvor mitgeteilt hatte, sichern die hohen Auftragseingänge im ersten Quartal die Auslastung im laufenden Geschäftsjahr und "bestätigen das Ziel, 2007 eine EBIT-Marge von 4,2% zu erreichen". Der Auftragseingang belief sich im ersten Quartal auf 437 Mio EUR und lag damit 26% über dem vergleichbaren Vorjahreswert.

IWKA gab nach dem Konzernumbau der vergangenen Quartale erstmals eine Prognose für das "neue" Unternehmen, dessen Umbau nun als weitgehend abgeschlossen angesehen wird. "Wir sehen uns bei der Erfüllung unserer Zielstellungen für 2007 mit dem ersten Quartal auf dem richtigen Weg", wird der Vorstandsvorsitzende Gerhard Wiedemann zitiert. Mit dem Verkauf der Verpackungstechnik sei der wichtigste Teil der Fokussierung des Jahres 2007 abgeschlossen.

Im März hatte IWKA mitgeteilt, ihre Verpackungssparte für rund 255 Mio EUR an den Finanzinvestor Odewald & Compagnie zu verkaufen. Der Abschluss der Transaktion erfolgte Mitte April. Künftig will sich das Unternehmen auf die Robotertechnik und den Anlagenbau der verbliebenen Kuka-Geschäftsbereiche konzentrieren und sich im Zuge dieser Neuausrichtung umbenennen. Die Hauptversammlung am 16. Mai stimmt darüber ab, die "IWKA Aktiengesellschaft" in "Kuka Aktiengesellschaft" umzufirmieren. Der Sitz des Unternehmens soll entsprechend von Karlsruhe zum Kuka-Standort Augsburg verlegt werden.

Der Verkauf der Verpackungssparte werde sich "deutlich positiv" auf Bilanz- und Finanzkennzahlen des laufenden zweiten Quartals auswirken. Aus dem Verkauf fließt dem Unternehmen den Angaben zufolge eine Liquidität von 195 Mio EUR zu. Früheren Angaben zufolge führt der Verkauf zu einem Buchgewinn, so dass für das Geschäftsjahr 2007 im IWKA-Konzern ein Ergebnisbeitrag aus Discontinued Operations von mindestens etwa 50 Mio EUR nach Steuern erwartet wird.

Für die Eigenkapitalquote strebt der Konzern einen Wert von über 20% an. Zum Ende des Geschäftsjahrs 2006 hatte IWKA hier einen Wert von knapp über 10% ausgewiesen. Bei der nun erwarteten Steigerung wirken sich den Angaben zufolge insbesondere die positiven Effekte aus dem Verkauf der Verpackungstechnik aus.

Ohne die Verpackungssparte verbesserte das Unternehmen im ersten Quartal Umsatz und Ergebnis auf vergleichbarer Basis und übertraf dabei die Erwartungen der Analysten im operativen Geschäft leicht. Der Umsatz aus fortgeführtem Geschäft legte auf vergleichbarer Basis um 23% auf 290,7 Mio EUR zu. Das EBIT belief sich dabei auf 9,8 Mio EUR nach 1,9 Mio EUR im Vorjahreszeitraum.

Analysten hatten im Mittel mit einem Umsatz von 271,8 Mio EUR und einem EBIT von 8,5 Mio EUR gerechnet. Die inzwischen verkaufte Verpackungssparte wurde als nichtfortgeführtes Geschäft ausgewiesen. Das unter den Analystenerwartungen liegende Ergebnis nach Steuern des Gesamtkonzerns von 1,2 Mio EUR wurde dabei von einem Verlust in der Verpackungssparte von 2,7 Mio EUR belastet.

Webseite: http://www.iwka.de

- Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 505

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