UPDATE: Oracle übernimmt Sun Microsystems für rund 7,4 Mrd USD

20.04.2009
(NEU: Weitere Details, Analyst)

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Von Jerry A. DiColo

DOW JONES NEWSWIRES

SANTA CLARA (Dow Jones)--Der US-Softwarekonzern Oracle Corp übernimmt den Wettbewerber Sun Microsystems. Beide Unternehmen hätten sich darauf geeinigt, dass Oracle 9,50 USD je Sun-Aktie in bar bezahlt, teilten Oracle und Sun am Montag mit. Die Transaktion habe ein Volumen von geschätzten 7,4 Mrd USD, hieß es weiter.

Oracle erwartet, dass die die Übernahme von Sun Microsystems rund 1,5 Mrd USD zum operativen Gewinn im ersten Jahr und mehr als 2 Mrd USD im zweiten Jahr beitragen werde, sagte Oracle-Präsident Safra Catz. Der Board von Sun stimmte der Übernahme durch Oracle einstimmig zu. Die Transaktion soll in diesem Sommer abgeschlossen werden.

Anfang dieses Monats hatte Sun Microsystems und die International Business Machines Corp (IBM) ihre Übernahmegespräche abgebrochen. Sun war unzufrieden mit dem Angebot von IBM von 9,40 USD je Aktie gewesen. Die nun getroffene Vereinbarung bewertet die Aktien von Sun mit 9,50 USD, was einem Aufschlag von 42% gegenüber dem Schlusskurs von Freitag bedeutet.

Laut Roger Kay, Analyst bei Endpoint Technologies Associates, passt Oracle besser als IBM zu Sun. Oracle nutzte bereits die Technologien von Sun in einigen wichtigen Anwendungen. Während IBM ein großes Software-Portfolio habe, sei Oracle wie Sun ein reineres Software-Unternehmen, sagte Kay.

Doch hätte IBM die Sun-Hardware einfacher in seine Angebotspalette integrieren können, sagte Kay. Sun ständen unter anderem im Vertrieb und in der Verwaltung größere Kostenkürzungen bevor, da diese Kosten 28,5% des Umsatzes ausmachten.

Die von Oracle angebotene Softwarepalette Fusion Middleware basiert auf Suns Java-Programmiersprache und -Software. Fusion Middleware ist der am schnellsten wachsende Geschäftsbereich von Oracle. Der Softwarekonzern aus Redwood City wird auch das Betriebssystem Solaris erwerben, die führende Plattform für das Datenbankgeschäft des Softwarekonzerns.

Einige Beobachter sahen Sun-CEO Jonathan Schwartz unter Druck, einen Käufer für das Unternehmen zu finden. Schwartz ist seit 2006 CEO und hat seitdem Suns Softwareportfolio ausgebaut. Doch ein großer Teil des Umsatzes stammt nach wie vor aus dem Server-Geschäft, das unter Druck geraten ist.

Die Aktien von Sun stiegen bis gegen 15:43 Uhr um 35,9% auf 9,09 USD, während der Aktienkurs von Oracle um 5,7% auf 17,97 USD fiel.

Webseiten: http://www.oracle.com http://www.sun.com http://www.ibm.com -Von Jerry A. DiColo, Dow Jones Newswires +49 (0)69 29725-104, unternehmen.de@dowjones.com (Kerry E. Grace hat zu diesem Bericht beigetragen.) DJG/DJN/has/ncs

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