UPDATE: Rheinmetall sieht Silberstreif am Horizont

10.11.2009
(NEU: Details, Aussagen von CEO Eberhardt)

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Von Philipp Grontzki

DOW JONES NEWSWIRES

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Belastet von der Entwicklung im Automobilgeschäft hat die Rheinmetall AG in den ersten neun Monaten ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausgewiesen. Allerdings hat sich die Situation bei Rüstungs- und Autokomponentenkonzern zuletzt verbessert. Wie der Düsseldorfer MDAX-Konzern am Dienstag mitteilte, belief sich das EBIT-Minus in der Periode auf 33 Mio EUR, nach einem Gewinn von 163 Mio EUR im Vorjahr. Der Umsatz sank um 18% auf 2,307 Mrd EUR.

Von Dow Jones befragte Analysten hatten für den Zeitraum Erlöse von 2,352 Mrd EUR und einen EBIT-Verlust von 38 Mio EUR erwartet. Zwischen Juli und Ende September hat Rheinmetall aufgrund von Verbesserungen im Automotive-Segement und einer "anhaltend hohen" Ertragskraft im Defence-Bereich jedoch nach zwei Verlustquartalen in Folge ein positives EBIT von 30 Mio EUR erreicht.

Der Umsatzrückgang des Automotive-Segments habe sich im Jahresverlauf abgeschwächt - so habe das Minus im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr zwar noch 21% betragen, allerdings habe der erzielte Erlös von 395 Mio EUR über den Werten der beiden Vorquartale gelegen, so Rheinmetall. Exklusive Restrukturierungskosten lag der operative Verlust der Sparte im dritten Quartal bei 4 Mio EUR.

Das Automobilgeschäft, in dem Motorblöcke, Gleitlager und Kolben produziert werden, leidet seit dem vierten Quartal des vergangenen Jahres unter dem Nachfrageeinbruch in der Branche. Als Konsequenz hat Rheinmetall Investitionen gekürzt und einen Stellenabbau eingeleitet. In den ersten neun Monaten fielen in dem Segment nach Angaben vom Dienstag Restrukturierungskosten von 71 Mio EUR an.

"Unsere Kraftanstrengung bei Automotive zeigt Wirkung", erklärte Vorstandsvorsitzender Klaus Eberhardt. "Mit einschneidenden Kostensenkungen haben wir nicht nur ein positives September-Ergebnis erzielt, sondern nachhaltig sichergestellt, dass künftig auch bei einem niedrigeren Umsatzniveau wieder deutlich positive Ergebnisbeiträge möglich sind".

Im Gegensatz zum Autogeschäft entwickelt sich der Defence-Bereich stabil. Hier erreichte Rheinmetall in den ersten neun Monaten bei einem Umsatz von 1,195 (Vorjahr: 1,177) Mrd EUR ein EBIT von 110 (108) Mio EUR. Im Gesamtjahr sollen die Einnahmen nach wie vor 1,9 Mrd EUR erreichen und eine EBIT-Marge von mindestens 10% erzielt werden.

Für den Autobereich rechnet Rheinmetall im Gesamtjahr weiterhin mit einem Umsatzminus von rund 500 Mio EUR. Der operative Verlust werde unter der bisherigen Annahme von 80 Mio EUR bleiben. Daneben würden nun Sonderkosten für Restrukturierungen und Sonderabschreibungen von 120 Mio EUR veranschlagt, die das Ergebnis zusätzlich belasten werden. Zuletzt wurden hier bis zu 100 Mio EUR angegeben.

Die Erhöhung der Restrukturierungskosten werde aber durch bessere operative Ergebnisse in beiden Geschäftsfeldern vollständig ausgeglichen, erklärte der Konzern. Auf Konzernebene soll das EBIT auch unter Berücksichtigung der Restrukturierungskosten im laufenden Jahr positiv ausfallen. Eine konkrete Zielgröße nannte Rheinmetall aber erneut nicht.

Webseite: www.rheinmetall.com -Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/rio Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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