ver.di geht auf Konfrontationskurs zur Telekom - Presse

06.05.2007
BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom muss sich auf einen harten Arbeitskampf mit der Gewerkschaft ver.di einstellen. "Die Telekom geht ganz klar auf Konfrontationskurs", sagte Verdi-Arbeitskampfleiter Ado Wilhelm dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). "Wenn sie die Konfrontation haben will, kann sie sie haben."

BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom muss sich auf einen harten Arbeitskampf mit der Gewerkschaft ver.di einstellen. "Die Telekom geht ganz klar auf Konfrontationskurs", sagte Verdi-Arbeitskampfleiter Ado Wilhelm dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). "Wenn sie die Konfrontation haben will, kann sie sie haben."

Die Gewerkschaft wirft der Telekom vor, Mitarbeiter von der Teilnahme am Streik abhalten zu wollen. "Die Telekom ist dabei, unsere Leute unbotmäßig zu bedrohen", sagte Wilhelm. Daher sei ver.di nicht wie bei früheren Streikmaßnahmen bereit, der Telekom mit Notfallvereinbarungen für besonders wichtige Projekte entgegenzukommen. So könne es sein, dass auch der im Juni in Heiligendamm stattfindende G-8-Gipfel vom Streik betroffen sein könnte.

Die Telekom wehrt sich gegen die Vorwürfe: "Wir setzen niemanden unter Druck, sondern informieren die Mitarbeiter über die rechtlichen Rahmenbedingungen", sagte eine Konzernsprecherin dem "Tagesspiegel" am Sonntag. Davon abgesehen versuche das Unternehmen natürlich den Mitarbeitern die Notwendigkeit von T-Service zu erklären. Daneben bereitet die Telekom eine Klage gegen ver.di vor: "Wir prüfen die Rechtmäßigkeit des Streiks und behalten uns Schadenersatzforderungen gegen ver.di vor", sagte die Sprecherin.

Ab Montag hat ver.di ihre Mitglieder zur Urabstimmung über einen Arbeitskampf aufgerufen. Am Donnerstag, wenn der Konzern seine Quartalszahlen präsentiert, soll das Ergebnis verkündet werden. "Dass wir mit einer überwältigenden Zustimmung rechnen, kann man schon daran sehen, dass wir eigentlich gar keine Urabstimmung machen müssten", sagte Wilhelm. Aufgerufen sind nur ver.di-Mitglieder und auch nur die in den von T-Service betroffenen Bereichen.

Dem "Spiegel" sagte Wilhelm, der geplante Streik solle vor allem Geschäftskunden treffen. Die Gewerkschaft plane "keinen wilden Rundumschlag", sondern wolle "empfindliche Prestigeprojekte" der Konzerntochter T-Systems "zeitweise lahmlegen", so Wilhelm. Damit müssten große Versicherungen, Banken oder Industriebetriebe ab der kommenden Woche mit eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten rechnen. Privatkunden hingegen klammere ver.di bewusst aus, "um die Solidarität der Bevölkerung mit uns nicht aufs Spiel zu setzen", sagt Wilhelm.

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