Videomizer 1.0

Videooptimierungs-Tool mit Mängeln (Kurztest)

08.07.2010
Von Thomas Hackenberg
Kein gutes Zeugnis wird dem neuen Videokonvertierungsprogramm von S.A.D. nach einem Test ausgestellt.
"Videomizer" von S.A.D.: magere Schnittfunktionen
"Videomizer" von S.A.D.: magere Schnittfunktionen

Das Programm "Videomizer" von S.A.D. konvertiert Filmdateien in den gängigen Formaten. An Bord sind auch einige Funktionen zur optischen Bildverbesserung und ein einfaches Schnittmodul. Im Folgenden einige Vor- und Nachteile von Videomizer, die im Test sichtbar wurden (Preis: 30 Euro):

Ausstattung und Funktionen
+ Die Software konvertiert mehrere Dateien oder ganze Ordner in einem Rutsch und fährt den PC, falls gewünscht, anschließend herunter
+ Von der Digital-Fotografie ist der Effekt HDR (High Dynamic Range) entliehen. HDR-Bilder speichern die in der Natur vorkommenden großen Helligkeitsunterschiede detailgetreu. Im Test zeigten die damit gewandelten Videos tatsächlich Ähnlichkeit mit HDR-Fotos und wirkten leicht surreal. Diese Funktion eignet sich aber nur für ruhige Aufnahmen ohne Schwenks
+ Videomizer kann Filme mit einem Klick um jeweils 90 Grad nach links oder rechts drehen. Das ist praktisch, denn solche Fehlaufnahmen passieren schnell, wenn man mit einer Digicam eine kurze Sequenz aufnimmt
-–Videomizer bietet magere Schnittfunktionen. Lediglich Anfang und Ende eines Videos kann man beschneiden. Somit lassen sich nicht einmal die Werbeblöcke eines TV-Mitschnitts entfernen
– MPEG-2-Transportstreams (m2ts) unterstützt die Software nicht. Transportstreams übertragen Audio- und Videodaten in kleinen Portionen, so dass eventuelle Übertragungsfehler kaum Auswirkungen haben

Leistung und Zuverlässigkeit
+ Die Funktion „Auto-Farbe“ führte im Test zu kräftigeren, aber nicht übertrieben warmen Farben. Die fertigen Videos wirkten freundlicher
– Im Test erschien auf jedem Rechner nach dem ersten Einlesen eines Videos folgende Warnung: "Achtung: Ihr PC ist ausgelastet! Bitte passen Sie die Vorschau-Qualität in den Einstellungen an Ihre PC-Leistung an." Diese Meldung auf einem Rechner mit Intel Core2Quad Q9550 hat uns doch sehr erstaunt, ließ sich jedoch ohne weitere Auswirkungen einfach wegklicken
– 1080p-Videos im MKV-Container (VC1-codiert) konnte Videomizer im Test nicht konvertieren. Bei MPEG-4, H.264 und MPEG-2 meldete die Software sekundenschnell die Fertigstellung. Im Zielordner fand sich aber maximal eine wenige Byte große Datei. Beim Versuch, eine WMV-Datei zu erstellen, stürzte Videomizer jedes Mal ab. Auf einem Test-PC führte schon das Öffnen einer solchen Datei zum Programmabsturz.
– Auch mit Full-HD-Filmen im AVI-Container hatte das Programm Probleme. Unter XP zeigte es manchmal keine Vorschau und stürzte beim Einlesen öfter ab. Unter Vista lief es stabil, doch blieb die Optimierung mangelhaft: Zwar wirkte der Film etwas weniger verwackelt, dafür zeigten sich auf einfarbigen Flächen Schattenbilder, vor allem bei Schwenks. Das ganze Video ruckelte wahrnehmbar. Zudem dauerte das Wandeln von 35 Sekunden Film ins WMV-Format über 16 Minuten (auf Core2Duo 6320)
– Quicktime-Videos von einer Digicam konnte Videomizer im Test nicht einlesen, weil angeblich kein passender Codec vorhanden war (Apple Quicktime war installiert). Videomizer schlug vor, Quicktime Alternative aufzuspielen. Auch diese Maßnahme löste das Problem nicht

Bedienung und Dokumentation
+ Die Programmoberfläche wirkt modern und ist sehr übersichtlich. Das Handbuch ist für die Bedienung nicht nötig. (PC-Welt/tö)

Bewertung

Ausstattung und Funktionen (40 %)

3,5

Leistung und Zuverlässigkeit (40 %)

5,0

Bedienung und Dokumentation (20 %)

1,3

Abwertung (viele Abstürze im Test)

0,5

Gesamtnote

4,2

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