Untersuchung in Xing

Welche Nachnamen Karrierevorteile bringen

03.07.2015
Von Christian Töpfer
Wer Kaiser, König oder Ritter heißt, darf sich freuen: Er hat gute Chancen, einmal in einer Führungsposition zu arbeiten. Das zeigt eine Auswertung der Einträge auf der Karriere-Plattform Xing.

Nachdem wir uns neulich schon über den "richtigen" oder "falschen" Vornamen für Karrierechancen im Berufsleben ausgelassen haben, geht es hier um den Nachnamen. Eine Studie zweier Forscher aus Cambridge und Paris zeigt nämlich, dass Nachnamen mit einem edlen Klang leichte Karrierevorteile bringen können.

Adel verpflichtet? Ein Herr Becker, eine Frau Koch oder ein Herr Töpfer steigen seltener zum Chef auf als ein Herr Kaiser oder eine Frau König.
Adel verpflichtet? Ein Herr Becker, eine Frau Koch oder ein Herr Töpfer steigen seltener zum Chef auf als ein Herr Kaiser oder eine Frau König.
Foto: Christian Mueller - Fotolia.com

Die Arbeits- und Organisationspsychologen Raphael Silberzahn und Eric Luis Uhlmann haben mehr als 200.000 Datensätze aus Xing nach Nachnamen und Position ausgewertet. Dabei haben sie die 100 häufigsten deutschen Nachnamen genommen und sie mit royal klingenden Namen wie König, Kaiser, Graf, Ritter oder Fürst verglichen.

Das Ergebnis zeigt, dass ein Herr Becker, eine Frau Koch oder ein Herr Töpfer (um auch den Nachnamen des Verfassers dieses Beitrags in Spiel zu bringen) seltener zum Chef aufsteigen als ein Herr Kaiser oder eine Frau König. Personen mit Nachnamen, die auf einen niederen Status oder ein einfaches Handwerk (auch: Müller, Bauer, Fischer) hinweisen, haben also eine geringere Chance auf eine gehobene Management-Position.

Adel verpflichtet – auch heute noch

Konkret haben die Forscher herausgefunden, dass bei den vermeintlich Adeligen pro 100 Personen 2,7 als Führungskraft tätig sind. Bei den berufsnahen Nachnamen sind es dagegen nur 1,1 Prozent. "Für eine reine Korrelationsstudie ist das ein signifikanter Wert", wird der Autor Silberzahn auf spiegel.de dazu zitiert.

Was die Studie auch noch zeigt: Namen, die einen heute noch geläufigen Beruf bezeichnen (z.B. Becker, Schuster), schneiden schlechter ab als jene Personen, deren Name als Beruf kaum noch geläufig ist (z.B. Wagner, Schäfer). Das heißt, je mehr ein früherer Beruf in Vergessenheit geraten ist, desto weniger wird über die Bezeichnung und den einstigen Status nachgedacht.

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