Windows-Unterstützung ist für NC-Käufer wichtiger als Java

30.05.1997
MüNCHEN: Der Terminal-Hersteller Boundless Technologies International frohlockt: Microsoft schwenkt um 180 Grad auf die Thin-Client-Idee um, und gibt damit dem bislang müden NC-Markt ein wichtiges Aufbruchssignal. Boundless gehörte im vergangenen Jahr zu den ersten Anbietern von Network Computern (NCs). Seitdem hausiert die SunRiver-Tochter mit einigen Referenzkunden, über Verkaufszahlen schweigt sie sich indes aus. In der allgemeinen Begriffs- und sonstigen Verwirrung um Java Stations, NCs, NetPCs, und Windows Terminals hielt sich nach Ansicht diverser Analysten die Thin Client-Begeisterung der IT-Entscheider bislang in Grenzen.Besonders kritisch beäugt die NC-Zielgruppe allem Anschein nach Java, das ja eigentlich als Killer-Anwendung dem NC-Konzept zum Senkrechtstart verhelfen sollte. Boundless hat in den USA vom Marktforscher Computer Intelligence (CI) IT-Entscheider an 400 Standorten befragen lassen. Dabei stellte sich folgendes heraus: Gut die Hälfte betrachten Java-Unterstützung als ein wichtiges Argument für die Anschaffung von NCs. 84 Prozent könnten sich jedoch für einen NC erwärmen, wenn er Windows-Anwendungen unterstützt.

MüNCHEN: Der Terminal-Hersteller Boundless Technologies International frohlockt: Microsoft schwenkt um 180 Grad auf die Thin-Client-Idee um, und gibt damit dem bislang müden NC-Markt ein wichtiges Aufbruchssignal. Boundless gehörte im vergangenen Jahr zu den ersten Anbietern von Network Computern (NCs). Seitdem hausiert die SunRiver-Tochter mit einigen Referenzkunden, über Verkaufszahlen schweigt sie sich indes aus. In der allgemeinen Begriffs- und sonstigen Verwirrung um Java Stations, NCs, NetPCs, und Windows Terminals hielt sich nach Ansicht diverser Analysten die Thin Client-Begeisterung der IT-Entscheider bislang in Grenzen.Besonders kritisch beäugt die NC-Zielgruppe allem Anschein nach Java, das ja eigentlich als Killer-Anwendung dem NC-Konzept zum Senkrechtstart verhelfen sollte. Boundless hat in den USA vom Marktforscher Computer Intelligence (CI) IT-Entscheider an 400 Standorten befragen lassen. Dabei stellte sich folgendes heraus: Gut die Hälfte betrachten Java-Unterstützung als ein wichtiges Argument für die Anschaffung von NCs. 84 Prozent könnten sich jedoch für einen NC erwärmen, wenn er Windows-Anwendungen unterstützt.

Unternehmenskritische Java-Anwendungen in ausreichender Zahl wird es - so die landläufige Überzeugung - nicht vor Ende 1998 geben. Boundless hat daher seine Java-lastige Strategie einstweilen zurückgestellt, und vermarktet seine neuen NC-Produkte in erster Linie als Windows-Terminals, die per ICA-Protokoll auf Winframe- oder NT-Server zugreifen.

Angesichts Microsofts jüngstem Strategiewechsel schämt sich Boundless auch nicht länger des Begriffs Terminal, der ja bis dato mit der EDV-Steinzeit assoziiert wurde. Mit den Viewpoint TCs (Thin Clients) der Texaner sollen Unternehmen bereits heute NCs nutzen können, ohne sich Gedanken um eine mögliche technische Überalterung der Hardware oder das Auftauchen neuer Betriebssysteme wie Java machen zu müssen.

Die Basis-Hardware der Viewpoint-TCs läßt sich mit Upgrade-Softwaremodulen flexibel aufrüsten. So lassen sich NCs entweder als Textterminal (Modell 100) einsetzen, oder als Multiuser-Gerät unter Windows 3.1, 95 oder NT (Modell 200), oder als NCRP-1-konformer Internet Computer mit integrierter Windows- und Java-Unterstützung und einer lokalisierten Version von MS Internet Explorer (Modell 300). Für letztere Variante wird zusätzlich ein lokalisiertes Terminal-Emulationsmodul für den Zugang zu UNIX- und Legacy-Anwendungen angeboten. Hardwareseitig können die Geräte, die einen 133-MHz-5x86-Prozessor von AMD in sich tragen, durch zusätzliche RAM-Bausteine, Flash-Speicher, PCI/ISA-Erweiterungssteckplätze und Diskettenlaufwerke aufgerüstet werden. Eine Chipkartenoption ist ebenfalls geplant.

Für das zentrale Management von Netzcomputern offeriert Boundless optional die Viewpoint-Administrator-Software für Windows NT. Der TC 200 ist ab sofort für einen Listenpreis von 879 Dollar zu haben. Die Modelle 100 und 300 sind ab Sommer 1997 verfügbar und kosten jeweils 769 und 956 Dollar. In Deutschland werden die Boundless-Produkte von A. Scholz (Leinfelden-Echterdingen), Magirus Datentechnik (Stuttgart) und Metrologie (München) vertrieben. (ld)

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