Wird das Ende der 50-Mark-Karten eingeläutet?

08.03.2000
PCs ohne Soundkarte werden heute kaum noch angeboten. Selbst Computer, die rein für den Business-Markt gefertigt werden, können inzwischen mit Sound aufwarten.

Die Zeiten, in denen ein Computer nur über den internen PC-Lautsprecher Piepstöne von sich geben konnte, sind endgültig vorbei. Soundkarten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

1.Einfache Soundkarten für Windows und Spiele

Zur reinen Soundwiedergabe im Business-Bereich und bei den gängigen Spielen reichen Soundkarten im Preissegment von rund 30 bis etwa 100 Mark vollständig aus. Damit lassen sich Multimedia-Anwendungen problemlos fahren. Auch für Spiele, bei denen der Sound eher eine untergeordnete Rolle spielt, sind sie gut geeignet.

2. Soundkarten für den gehobenen Anspruch

Wer mehr vom Sound erwartet, muss auch tiefer in die Tasche greifen. Soundkarten bis etwa 250 Mark haben deutlich mehr Features als die Billigversionen. Voll im Trend liegen zur Zeit Soundkarten mit zwei getrennten Stereoausgängen. Diese Karten bieten die Möglichkeit, vier Lautsprecher gleichzeitig anzuschließen und bei Spielen den vollen Raumklang genießen zu können. Außerdem lassen sich mit solchen Karten Musikstücke in besserer Qualität als mit einfachen Karten digitalisieren.

3.Soundkarten für Musiker und professionelle Anwendungen

Solche Soundkarten liegen preislich deutlich über 500 Mark, und nach oben gibt es keine Grenze. Diese Soundkarten sind nur für professionelle Tonstudios und Musiker interessant.

Besonders im Lowend-Markt tummeln sich viele asiatische Hersteller. Diese bieten beispielsweise Soundkarten im Einkauf für um die 15 Mark an. Der Markt für solche Billigkarten wird nach Ansicht von Christoph Müllers, Unternehmenssprecher von Terratec, bald stark einbrechen, wenn nicht sogar komplett verschwinden. Grund dafür ist die zunehmende Integration von Soundkarten auf Motherboards. Und diese Karten sind zumindest nicht schlechter als Billigkarten. Für die meisten Anwender besteht also kein Grund, zusätzlich eine Karte zu kaufen.

Thomas Fitschen, Geschäftsführer von Videologic, sieht die Situation ähnlich. "Mit Billigkarten lässt sich einfach kein Geschäft mehr machen. Wegen der integrierten Soundkarten bleiben diese in den Regalen liegen."

Deshalb setzt Fitschen auf eine neue Generation von Soundkarten, die den gestiegenen Anforderungen der Anwender genügt und trotzdem recht preiswert angeboten werden kann. Kernstück der Karte ist ein DSP (Digital Signal Prozessor). Dieser Spezialprozessor lässt sich quasi während des Betriebes umprogrammieren. So stellt er allen Anforderungen immer die höchste Rechenleistung zur Verfügung. Zum Beispiel fallen während eines Spieles jede Menge Audiodaten an, während Midi-Funktionen nicht gebraucht werden. Der DSP fokussiert seine Rechenleistung dann auf die Verarbeitung von Audiodaten. Ebenfalls kann per Software der DSP auch zur Wiedergabe von DVD-Sounds programmiert werden. Der Hauptprozessor im Rechner wird dadurch entlastet und kann sich um wichtigere Dinge kümmern. So lassen sich auch auf älteren Rechnern mit einer solchen Soundkarte noch ohne Probleme DVDs anschauen. (jh)

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