XETRA-SCHLUSS/Wackelbörse - Lage in Italien bleibt unsicher

08.11.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag nach holprigem Verlauf etwas fester geschlossen. Ein Anstieg über 6.000 Punkte blieb Episode. Die mit Spannung erwartet Abstimmung im italienischen Abgeordnetenhaus brachte Zustimmung, aber keine Klarheit. Der Rechenschaftsbericht für das Jahr 2010, der Voraussetzung für die Abstimmung über das Budget 2012 ist, passierte nur dank der Enthaltung der Opposition das Abgeordnetenhaus. Somit bleibt die politische Lage in Italien unsicher. Hätte Ministerpräsident Silvio Berlusconi das Votum verloren, hätte er zurücktreten oder die Vertrauensfrage stellen müssen.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag nach holprigem Verlauf etwas fester geschlossen. Ein Anstieg über 6.000 Punkte blieb Episode. Die mit Spannung erwartet Abstimmung im italienischen Abgeordnetenhaus brachte Zustimmung, aber keine Klarheit. Der Rechenschaftsbericht für das Jahr 2010, der Voraussetzung für die Abstimmung über das Budget 2012 ist, passierte nur dank der Enthaltung der Opposition das Abgeordnetenhaus. Somit bleibt die politische Lage in Italien unsicher. Hätte Ministerpräsident Silvio Berlusconi das Votum verloren, hätte er zurücktreten oder die Vertrauensfrage stellen müssen.

"Die vom Markt favorisierte Option wäre wie in Irland, Portugal und jetzt in Griechenland eine große Koalition zur Durchsetzung von Sparbeschlüssen", merkte ein Händler an. Insofern kam der deutsche Aktienmarkt nach der Abstimmung deutlich von den Tageshochs zurück. Der DAX gewann 0,6% oder 33 auf 5.961 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 144,4 (Vortag: 158,2) Mio Aktien im Wert von rund 2,82 (Vortag: 3,18) Mrd EUR.

Deutsche Börse waren mit einem Aufschlag von 3,9% auf 40,63 EUR stärkster Wert. "Kurstreiber sind Berichte über eine mögliche Absage der Fusion mit der NYSE", sagte ein Händler. "Euro am Sonntag" hatte berichtet, die Deutsche Börse werde zu strenge Auflagen nicht hinnehmen. "Das zeigt dem Markt einfach, dass die Verschmelzung nicht um jeden Preis kommen muss - und vor allem nicht unter Aufgabe des Gewinntreibers Eurex", so der Marktteilnehmer.

Munich Re, der Rückversicherer hatte am Morgen Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorgelegt, tendierten mit 0,6% Minus auf 92,44 EUR etwas leichter. Die Zahlen des Konzerns waren laut der WestLB-Analysten unter den Erwartungen ausgefallen. Die Dividende für 2011 dürfte aber stabil gehalten werden.

Aareal Bank schnellten um 11,8% auf 14,31 EUR empor. Der Immobilienfinanzierer hatte mit der Bilanz für das abgelaufene Quartal überzeugt. Die Ergebnisse seien geprägt von soliden Zinsüberschüssen sowie einem guten Handelsergebnis, so ein Analyst. Das Neugeschäft habe sich stark entwickelt; das sei angesichts des schwierigen Marktumfelds extrem positiv zu werten.

Für Leoni ging mit dem Rechenschaftsbericht für das dritte Quartal womöglich die Zeit der überdurchschnittlichen Kursentwicklung zu Ende. Nachdem der Kurs seit Anfang Oktober um fast 50% zugelegt und Branchentitel wie Continental oder ElringKlinger deutlich hinter sich gelassen hatte, gab die Aktie des Automobilzulieferers nun um 2,6% auf 29,51 EUR nach. Leoni habe lediglich die Erwartungen bestätigt, so ein Analyst. Ein Reinfall war der Quartalsbericht gleichwohl nicht. Die Jahresziele wurden bekräftigt, das Unternehmen stellt sich auch für 2012 auf Wachstum ein.

Drillisch zogen um 12% auf 5,60 EUR an und konnten damit einen Teil des am Vortag verlorenen Terrains zurückgewinnen. Die von der Deutschen Telekom geforderte Rückzahlung von Provisionen dürfte im niedrigen einstelligen Millionen-EUR-Bereich ausfallen, hieß es am Markt. Damit sei der Absturz vom Vortag übertrieben hoch gewesen. Alleine die freenet-Beteiligung sei 4,50 EUR je Aktie wert. freenet erholten sich um 7,5% auf 9,14 EUR.

DJG/mif/flf

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