Acer-Chairman Stan Shih: Unternehmen sollten das Unerwartete erwarten

20.11.2003
Die Stimme von Stan Shih (Shi Zhenrong), der als Acer-Chairman in den letzten Jahren mehr als Stratege denn Unternehmenslenker in Erscheinung tritt, hat auch über die Grenzen Taiwans hinaus Gewicht in der Branche. Unternehmen sollten ihr internes Management verbessern, um im Zuge der Globalisierung und im Hinblick auf den rapiden Wandel der wirtschaftlichen Bedingungen auf unerwartete interne oder externe Krisen vorbereitet zu sein, sagte er am Montag in einem Interview mit dem chinesischsprachigen Magazin Global Views Monthly. Seine Bemerkungen folgten einem Börsenskandal, der den Flash-Speicherhersteller Sandisk Corp. traf. So soll ein Mitarbeiter von Lee & Li, der größten Anwaltskanzlei Taiwans, Sandisk-Aktien im Wert von drei Milliarden NT Dollar (73,7 Millionen Euro) veruntreut haben. Li & Lee sagte Sandisk nach Verhandlungen Entschädigungszahlungen in Höhe von 2,82 Milliarden NT Dollar zu, die teils sofort, teils in Raten und teils in anwaltlicher Leistung abgegolten werden sollen.Acer-Chef Shih lobte, wie Li & Lee die Probleme zu lösen suchte. "Dies zeigt auch, dass die Reputation ein wichtiger Vermögenswert für das Fortbestehen eines Unternehmens ist." Gleichzeitig betonte er, dass Acer in den letzten 20 Jahren schon mehrere Krisen bewältigen musste und das Management dahingehend geschult sei. 1984 wurden Acer Halbleiter im Wert von 40 Millionen NT Dollar gestohlen, damals viel Geld für das Unternehmen. Meldungen, dass das Acer-Hauptquartier im Eastern Science Park abgebrannt war, brachte im Jahr 2001 den Aktienkurs zu Fall. Ein Jahr zuvor hatte sich Acer von der Halbleiterdivision getrennt und diese an TSMC verkauft, da sich wegen der stark gefallenen DRAM-Preise Verluste in Höhe von sechs Milliarden NT Dollar angehäuft hatten. Das Platzen der Internet-Blase im selben Jahr hatte Acer weitere zehn Millilarden NT Dollar gekostet. Diese beiden Ereignisse waren laut Shih Anlass zu gewaltigen Umstrukturie-rungsmaßnahmen und Änderungen in der Unternehmensstrategie. Nach Überstehen der Internet-Krise habe Acer, so Shih, im Jahr 2001 als eigenständiges Unternehmen Benq geschaffen, um auf den schnell wachsenden Telekommunikationsmarkt zu reagieren. Heute ist Benq einer der großen Handy-Hersteller mit einem monatlichen Umsatz von mindestens zehn Milliarden NT Dollar oder 245,8 Millionen Euro. (kh)

Die Stimme von Stan Shih (Shi Zhenrong), der als Acer-Chairman in den letzten Jahren mehr als Stratege denn Unternehmenslenker in Erscheinung tritt, hat auch über die Grenzen Taiwans hinaus Gewicht in der Branche. Unternehmen sollten ihr internes Management verbessern, um im Zuge der Globalisierung und im Hinblick auf den rapiden Wandel der wirtschaftlichen Bedingungen auf unerwartete interne oder externe Krisen vorbereitet zu sein, sagte er am Montag in einem Interview mit dem chinesischsprachigen Magazin Global Views Monthly. Seine Bemerkungen folgten einem Börsenskandal, der den Flash-Speicherhersteller Sandisk Corp. traf. So soll ein Mitarbeiter von Lee & Li, der größten Anwaltskanzlei Taiwans, Sandisk-Aktien im Wert von drei Milliarden NT Dollar (73,7 Millionen Euro) veruntreut haben. Li & Lee sagte Sandisk nach Verhandlungen Entschädigungszahlungen in Höhe von 2,82 Milliarden NT Dollar zu, die teils sofort, teils in Raten und teils in anwaltlicher Leistung abgegolten werden sollen.Acer-Chef Shih lobte, wie Li & Lee die Probleme zu lösen suchte. "Dies zeigt auch, dass die Reputation ein wichtiger Vermögenswert für das Fortbestehen eines Unternehmens ist." Gleichzeitig betonte er, dass Acer in den letzten 20 Jahren schon mehrere Krisen bewältigen musste und das Management dahingehend geschult sei. 1984 wurden Acer Halbleiter im Wert von 40 Millionen NT Dollar gestohlen, damals viel Geld für das Unternehmen. Meldungen, dass das Acer-Hauptquartier im Eastern Science Park abgebrannt war, brachte im Jahr 2001 den Aktienkurs zu Fall. Ein Jahr zuvor hatte sich Acer von der Halbleiterdivision getrennt und diese an TSMC verkauft, da sich wegen der stark gefallenen DRAM-Preise Verluste in Höhe von sechs Milliarden NT Dollar angehäuft hatten. Das Platzen der Internet-Blase im selben Jahr hatte Acer weitere zehn Millilarden NT Dollar gekostet. Diese beiden Ereignisse waren laut Shih Anlass zu gewaltigen Umstrukturie-rungsmaßnahmen und Änderungen in der Unternehmensstrategie. Nach Überstehen der Internet-Krise habe Acer, so Shih, im Jahr 2001 als eigenständiges Unternehmen Benq geschaffen, um auf den schnell wachsenden Telekommunikationsmarkt zu reagieren. Heute ist Benq einer der großen Handy-Hersteller mit einem monatlichen Umsatz von mindestens zehn Milliarden NT Dollar oder 245,8 Millionen Euro. (kh)

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