Akcent integriert Microteam und Marketeam

02.04.1999

MÜNCHEN: Die Zeiten, als sich die Händlerkooperation Akcent noch für jeden einsetzte, sind vorbei: Denn das Konzept PC-Ring - für kleinere Händler und Existenzgründer - ist gescheitert. Jetzt heißt es, Wachstum über Support-Ausbau für vorhandene Partner generieren.Für Akcent-Vorstand Frank Garrelts hat ein neues Zeitalter begonnen: "Händlerkooperationen müssen heute mehr sein als nur eine Einkaufs- und Marketing-AG. Die Gesellschaft muß auch bundesweite Dienstleistung für ihre Fachhändler ermöglichen." Ähnlich verfährt auch Wettbewerber Comteam mit dem bundesweiten Dienstleistungskonzept für seine Systemhauspartner.

Als wichtigen Schritt in diese Richtung sieht Garrelts die gerade vereinbarte Allianz zwischen IBM und Akcent: Die Unternehmen wollen künftig den 46.000 Mitgliedern des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) PC-Lösungen anbieten. Hardware kommt von Big Blue, und Vor-Ort-Betreuung übernehmen Akcent-Stützpunktpartner.

Börsengang ist 2001 geplant

Die starke Ausrichtung auf die Dienstleistungsaktivitäten fordert aber auch Opfer: So läutet die Händlerkooperation für 1999 erst mal ein Konsolidierungsjahr ein. Das heißt, Umsatzwachstum und Mitgliederakquise werden im laufenden Geschäftsjahr bescheiden angegangen. Während der von der Händlerkooperation zentral vermittelte Einkaufsumsatz von 1997 auf 98 noch um 80 Prozent anstieg (siehe Grafik), plant Akcent für das laufende Geschäftsjahr gerade mal 7,1 Prozent Wachstum.

Weiter hat die Fachhandelskooperation die hundertprozentige Integration der Unternehmen Microteam (Distributor) und Marketeam (zuständig für Marketingaktionen) unter dem Dach der Akcent AG abgeschlossen. Durch die Verschmelzung der drei Firmen ist das Grundkapital von einer auf 1,65 Millionen Mark angestiegen. Garrelts und seine Frau Monika halten 90 Prozent der Anteile, den Rest teilen sich die Aufsichtsratsmitglieder Helmut Ibsch und Heinrich Friedrich Melloh. "Unsere Mitglieder können sich dann in einem Jahr an der Aktiengesellschaft beteiligen", verspricht Garrelts. Der Gang an die Börse ist nach diversen Verzögerungen (siehe ComputerPartner 3/98, Seite 36) für 2001 geplant. Auch nach Ausgabe der Aktien will sich Garrelts das Zepter nicht aus der Hand nehmen lassen: 51 Prozent will der Akcent-Front-Mann dann weiter halten.

Aus für PC-Ring erklärt Mitgliederrückgang

Bei der Werbung neuer Mitglieder will Garrelts, ähnlich wie bei seinen Umsatzprognosen, dieses Jahr erst mal bremsen: "In Zukunft ist unser erstes Ziel nicht mehr Mitgliederwerbung, sondern Partner-Support." Durch das Ende des PC-Rings startet Akcent nicht mehr mit 1.394 Partnern, sondern nur noch mit 1.100 ins neue Jahr. Von den 300 Mitgliedern beispielsweise übernimmt die Händlerkooperation aufgrund der neuen Vertragsgestaltung nur noch rund 100 Partner.

"PC-Ring haben wir für Existenzgründer und kleinere Händler ins Leben gerufen. Das Konzept ist aber gescheitert, weil das Einkaufsvolumen einfach zu klein war", erklärt Garrelts die Maßnahme. Mindestens 100.000 Mark Einkaufsvolumen müssen Akcent-Partner jetzt über die Händlerkooperation abwickeln. Garrelts gibt den Ausgeschlossenen den Rat: "Wir machen ja nicht dicht für kleinere Fachhändler. Sie können bei uns erst mal Kommunikationspartner werden." (ch)

Akcent-Vorstand Frank Garrelts geht 1999 mit bescheidenen Vorstellungen an.

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