AMD: Quad-Core wird phänomenal

10.07.2007
Von Gerhard Zehethofer

Schneller auch mit zwei Kernen

Die architektonischen Verbesserungen bei den SSE-Einheiten und dem Cache-Management kommen auch den zukünftigen Dual-Core-Prozessoren der Phenom-X2-Familie zugute. Sie werden bei gleicher Taktrate deutlich schneller zu Werke gehen als die bisherigen Athlon-X2-Prozessoren. Einen zusätzlichen Schub gibt noch der Level-3-Cache, über den auch die neuen Dual-Core-Prozessoren verfügen werden.

Einfaches Upgrade existierender Systeme

Gefertigt werden die Prozessoren in einem 65-Nanometer-SOI-Prozess. Damit soll etwa die maximale Leistungsaufnahme der Server-CPU Barcelona bei 95 Watt bleiben. Das erlaubt ein einfaches Upgrade von Dual-Core-Opteron-Systemen mit Sockel-1207-Prozessoren. Als Vorbereitung ist nur ein BIOS-Upgrade erforderlich, damit der Vier-Kern-Prozessor auch vom System korrekt erkannt wird. So kann die Rechenleistung eines Serverparks fast verdoppelt werden, ohne dass in neue Infrastruktur für das Rechenzentrum investiert werden muss.

Aber auch Heimanwender profitieren von der weitgehenden Abwärtskompatibilität der AMD-Prozessoren. So werden die neuen Phenom-Prozessoren trotz ihres neuen Sockels mit der Bezeichnung AM2+ ohne Probleme nach einem Bios-Update auf existierenden Sockel-AM2-Mainboards arbeiten. Der Unterschied zum Sockel AM2 liegt in der Unterstützung von schnelleren HyperTransport-Links (HT-3.0). Für die FX-Prozessoren und den Server-Bereich kommt der Sockel 1207+, der ebenfalls Prozessoren mit schnelleren HT-3.0-Links unterstützt.

Bei Intel-Plattformen ist ein Upgrade auf eine CPU einer neuen Generation trotz identischen Sockels dagegen selten möglich. Das haben die frühen Mainboards mit 975X-Chipsatz gezeigt, auf denen der Core 2 Duo nicht läuft und auch Penryn, die kommende 45-Nanometer-CPU, wird nicht zu älteren Sockel-775-Platinen kompatibel sein.

Neue Stromspartechnik

Eine weitere Neuerung der K10-Familie ist die getrennte Spannungsversorgung für die Prozessorkerne und den in der CPU integrierten Speichercontroller. Zudem kann der Prozessor nun die Taktfrequenz der einzelnen Kerne kontrollieren, was ein noch feineres Power-Management erlaubt, als bei den bisherigen AMD-Prozessoren mit PowerNow!. Insgesamt soll die Leistungsaufnahme der neuen Quad-Core-Prozessoren trotz ihrer deutlich höheren Performance nicht über denen der bisherigen Dual-Core-CPUs in derselben Leistungsklasse liegen. Das erleichtert nicht nur das Upgrade bestehender Systeme, sondern ist auch noch eine gute Nachricht für die Umwelt.

AMD macht mobil

Ein Bereich, für den ein niedriger Energieverbrauch besonders wichtig ist, ist der Notebook-Sektor. Auch hier hat AMD einige Neuerungen im Programm.

Die erste ist die Auslieferung von 65-Nanometer-Prozessoren für Mobilrechner. Die neuen und schnellen Turion-X2-Prozessoren sind für eine Thermal-Design-Power von lediglich 35 Watt ausgelegt und mit Taktraten zwischen 1,8 GHz (TL-56) und 2,3 GHz (TL-66) verfügbar. Die neuen Mobil-CPUs bilden das Herzstück der neuen Kite-Plattform für Notebooks, die weitere Neuerungen bringt: Den AMD-M690-Chipsatz mit integrierter DirectX9-Grafik und HDMI für HD-Videos, die Unterstützung von Hybrid-Festplatten und die Zusammenarbeit mit Herstellern von Wireless-LAN-Chips für den schelleren 802.11n-Standard.

Das kommende Jahr bringt dann die Puma-Plattform mit Griffin, einem neuen Prozessor der dann auch die neuen Stromspartechniken der K10-Familie beherrschen wird und einen Chipsatz mit DirectX-10-Grafik und einem Universal Video Decoder (UVD), der HD-Videos mit minimaler Prozessorlast wiedergeben kann.

Für Furore wird noch dieses Jahr die Hybrid-Graphics-Technik sorgen. Mit ihr ist es erstmals möglich, in einem Notebook alternativ entweder die sparsame, im Chipsatz integrierte Grafik oder einen leistungsstarken separaten Grafikchip zu nutzen - und das ohne Neustart des Rechners.

Gerüstet für alle Bereiche

Damit bietet AMD auch weiterhin sehr schnelle und dabei sparsame Prozessoren für alle Einsatzbereiche und Leistungsanforderungen. Dass AMD dabei auf stabile Plattformen und eine weitgehende Abwärtskompatibilität Wert legt, macht nicht nur den Anwendern, sondern auch den Integratoren das Leben leichter.

Dass AMD auch technologisch am Ball bleibt, zeigen nicht nur die kommenden Dual- und Quad-Core-Prozessoren, sondern auch die schon weit gediehenen Vorbereitungen für den Umstieg auf eine 45-Nanometer-Fertigung in 2008, die den Bau noch schnellerer und sparsamerer AMD-Prozessoren möglich machen wird.

(bb)

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