Apple hat Bilanzprobleme

04.08.2006
Wie mehr als 80 IT-Firmen in den USA hat nun auch Ipod- und Computerbauer Apple ein Problem mit Aktienoptionen an Führungskräfte. Der Konzern erklärte

Wie mehr als 80 IT-Firmen in den USA hat nun auch Ipod- und Computerbauer Apple ein Problem mit Aktienoptionen an Führungskräfte. Der Konzern erklärte, er müsse möglicherweise Firmengewinne aus der Vergangenheit revidieren. Vorsorglich hat Apple die endgültige Version seines am 1. Juli beendeten dritten Geschäftsquartals vertagt.

Apple hatte bereits Ende Juni erklärt, es habe eine interne Untersuchung wegen Unregelmäßigkeiten bei Aktienoptionen zwischen 1997 und 2001 eingeleitet und die amerikanische Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) informiert. Unter anderem müssten die zurückgenommenen Aktienoptionen an Konzernchef Steve Jobs untersucht werden. Unabhängige Prüfer seien eingeschaltet worden.

Die Kalifornier erklärten heute, sie hätten weitere Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung von nicht näher bestimmten Aktienoptionen entdeckt. Alle seit dem 29. September 2002 veröffentlichten Finanzberichte könnten betroffen sein. Wie sich eine mögliche Neuberwertung der Option auf die Geschäftszahlen auswirken könnte, sei unklar.

Derzeit prüft die US-Börsenaufsicht SEC bei mehr als 80 US-Technologiefirmen die gängige Praxis der Aktienoptionen für Mitarbeiter, vor allem für Führungskräfte. Die Börsenaufsicht untersucht, ob diese Unternehmen die Preise manipuliert haben, zu denen sie die Aktienoptionen ausgegeben haben. Um ein Beispiel zu geben: Unternehmen datieren Aktienoptionen absichtlich auf jenen Zeitpunkt zurück, zu dem die Aktien niedrig bewertet wurden. Das schlägt sich bei einem höheren Aktienkurs nicht nur vorteilhaft bei den Empfängern, die diese Aktien verkaufen, nieder, sondern es verringert auch in der Bilanz die Kosten, die die Unternehmen als mögliche Ausgaben ausweisen müssen.

Laut Marc Spiegel, Analyst bei der amerikanischen Investorenberatungsfirma The Center for Financial Research & Analysis, sind mögliche Kandidaten dieser Bilanzierungstricks unter anderem RSA Security, Juniper Networks und Chiphersteller Broadcom. (wl)

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