Axcent Media: personalisiertes Fernsehen für jedermann

30.03.2000
Digitaltechnik, Fernsehen und Internet - drei bisher getrennte Segmente wachsen zusammen. Der Server- und Streaming-Spezialist Axcent Media liefert als einer der ersten Europäer einen Personal-Videorekorder und vereint damit alle drei Technologien.

Das Fernsehen der (nahen) Zukunft wird sich von den heutigen Sehgewohnheiten stark unterscheiden. Der Nutzer wird sich nicht mehr den Programmschemata der Sender unterwerfen müssen, sondern kann selbst entscheiden, wann er was sehen möchte - allerdings wird dies auch mit erhöhten Kosten verbunden sein (Schlagworte: "Pay per View", "Video on Demand"). Den Schlüssel dazu liefern neuartige Geräte in Form von intelligenten Festplattenrekordern mit personalisiertem Aufzeichnungsverhalten einerseits und das Internet zum Zwecke der Dateneingabe und als virtuelle Programmzeitung für den Nutzer andererseits. Nach einer Umfrage des Forsa-Institutes begrüßt jeder Vierte Internet-Nutzer das Zusammenwachsen der Medien und freut sich darauf, bald sein persönliches TV-Programm aus dem Netz herunterladen zu können.

Während Anbieter wie Fast TV Server oder das Jonit-Venture von Philips und dem amerikanischen Dienstanbieter Tivo (siehe ComputerPartner 40/99, Seite 30) noch an ihren Konzepten feilen oder den Starttermin in Europa laufend verschieben, steht die Paderborner Axcent Media AG Gewehr bei Fuß und will voraussichtlich ab Juli die ersten Geräte ausliefern. Im Falle von "Media TV" handelt es sich um eine Kombination aus Satellitenreceiver und digitalem Festplattenrekorder.

Die Daten kommen (vorerst) via Satellit

Das Gerät in Größe eines herkömmlichen Videorekorders kann auf zwei Kanälen unabhängig voneinander zwischen 10 und 100 Stunden (je nach Qualität und Festplattenkapazität) aufzeichnen und gleichzeitig wiedergeben. Darüber hinaus nutzt Media TV per Satellit übertragene elektronische Programminformationen, um nach einem eingegebenen Nutzerprofil aus dem gesamten Angebot automatisch ein ganz persönliches Fernsehprogramm zusammenzustellen. Die Bedienung des Rekorders erfolgt dabei per Fernbedienung über ein grafisches Bildschirmmenü. Bisher funktioniert das Gerät nur bei vorhandenem digitalem Satellitenanschluss, eine Version für den Kabelanschluss ist laut Produkt-Manager Wolfram Vogt jedoch geplant. "Der große Vorteil der Satellitenleitung ist die Möglichkeit eines vollautomatischen Downloads bei neuen Software-Updates."

Vertriebsstruktur ist noch nicht klar

Mit einem Preis von zirka 1.500 Mark adressiert das Unternehmen den breiten Consumer-Markt und will diesen über den UE-Handel erreichen. Einen Verkauf über den PC-Handel will man jedoch nicht völlig ausschließen. "Wir befinden uns mit verschiedenen Vertriebspartnern und Kooperationen in Gesprächen", so Vogt. Keinen Hehl macht er daraus, dass Axcent wie auch Konkurrent Fast lieber als reiner Technologielieferant fungieren und das Produkt an große OEM-Hersteller aus dem Unter-haltungselektronik-Sektor liefern möchte. Wenn das jedoch nicht klappen sollte, will man das Produkt im Sommer auf jeden Fall unter eigenem Label vom Stapel lassen. (akl)

www.axcent.de

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