Bachelor und Master: Fit für den Arbeitsmarkt

28.12.2006

Dass eine derart spezielle Servicestruktur durch ein professionell arbeitendes privates oder ein hochschuleigenes Institut, das nicht subventioniert wird, nicht kostenfrei sein kann, liegt auf der Hand. "Natürlich muss die persönliche Betreuung finanziert werden. Andererseits haben wir auch ganz andere Spielräume zur Verpflichtung externer Dozenten als dies bei konsekutiven Masterstudiengängen an Hochschulen möglich ist", sagt Dr. Ursula Baumeister, Geschäftsführerin der Verbund Ingenieur Qualifizierung gemeinnützige GmbH, einem auf den Bedarf von technischen Fach- und Führungskräften spezialisierten Anbieter von Masterstudiengängen und individuell zugeschnittenen berufsbegleitenden Fortbildungsangeboten.

Bachelor und Master ersetzen künftig die herkömmlichen Diplom- und Magisterabschlüsse nur durch andere Namen, behaupten Kritiker der Studienstrukturreform. Auch das ist eine Fehlinterpretation. Richtig ist vielmehr, dass die traditionellen Studiengänge gründlich überarbeitet und an den modernen Arbeitsmarkt angepasst worden sind. Dazu gehört unter anderem, dass in Zukunft der Bachelor-Grad bereits nach sechs bis sieben Semestern als erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss erreicht werden kann.

Er gewährleistet die Qualifizierung für ein Berufsfeld, während der Master-Grad (drei bis vier Zusatzsemester) die Spezialisierung je nach persönlichen Schwerpunkten oder Karriereentwicklung zum Ziel hat. "Die zweistufige Studienstruktur mit ihren vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten und der interdisziplinären Organisation von Studiengängen kann damit sehr viel bedarfsgerechter sein", sagt Bildungsexpertin Dr. Ursula Baumeister.

Der Bachelor-Abschluss, so Dr. Baumeister, erlaube einen wesentlich früheren Eintritt in das Berufsleben als bisher. Der hohe Praxisanteil im Studium mache ihrer Erfahrung nach aus den Bachelor-Absolventen Nachwuchskräfte, die von vielen Unternehmen hoch geschätzt würden.

In der Tat begrüßen Wirtschaftsverbände die neuen Studiengänge, weil die Absolventen jünger sein werden und leichter internationale Erfahrungen mitbringen können.

Bachelorstudiengänge sind zwar kürzer, aber keineswegs "Trostpflasterabschlüsse", wie von manchen Kritikern behauptet. Im Gegenteil: Das Studium ist so angelegt, dass Studierende bei einem Arbeitsvolumen von 30 Leistungspunkten beziehungsweise "Credit Points" oder "ECTS" (European Credit Transfer System) pro Semester - das entspricht 750 bis 900 Arbeitsstunden - das Studium in der Regelstudienzeit abschließen können. Die Leistungsüberprüfungen finden während des Studiums als Abschluss so genannter Module statt und nicht am Ende des Studiums.

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