Basic Gesetz gegen Denglisch demanded

26.04.2005
"Votet für eine Custom Map in den GigaLiga Mappool!" Noch Fragen? Gegen solche Auswüchse fordert der Verein Deutsche Sprache (VDS) E.V. nun ein neues Grundgesetz zum Schutz unserer Sprache.

"Votet für eine Custom Map in den GigaLiga Mappool!" Noch Fragen? Gegen solche Auswüchse fordert der Verein Deutsche Sprache (VDS) E.V. nun ein neues Grundgesetz zum Schutz unserer Sprache.

Beispiele wie obiges, auf einer Forums-Seite von NBC Giga gefunden, gibt es viele. "Gevotet" wird auch in immer mehr anderen Fernsehsendungen, die sich vor allem an Jugendliche richten. Der Verein Deutsche Sprache (VDS) fordert daher, die deutsche Sprache nach dem Vorbild anderer deutschsprachiger Länder im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu verankern. Ziel sei es unter anderem, der "Kolonialisierung unserer Sprache durch Englisch, das nicht zuletzt die IT-Welt dominiert", entgegenzutreten.

"Mehr als in den meisten anderen Ländern Europas und der Welt ist es in Deutschland die Landessprache, die das Gemeinwesen zusammenhält", erklärt der VDS-Vorsitzende Walter Krämer in der Aprilausgabe der Vereinzeitschrift "Sprachnachrichten".

In der Schweiz, in Liechtenstein und in Österreich sei Deutsch als Staats- oder Landessprache fest in der Verfassung verankert. Nicht so in Deutschland, während Artikel 22 a des Grundgesetzes die Farben der Bundesflagge als schwarz-rot-gold vorschreibe, so Krämer.

Am entschiedendsten gegen Anglizismen und andere fremdsprachige Einflüsse wehrt sich Frankreich, wo es schon Ende des 15. Jahrhunderts einen Spracherlass gab, der 1635 mit Gründung der Académie Française einen Hüter fand. Seit 1958 genießt Französisch in Frankreich Verfassungsrang. Ein "Loi Toubon" genanntes Gesetz von 1994 schreibt in 24 Artikeln eine Verschärfung der Regeln fest.

Darin wird zum Beispiel vorgeschrieben, dass Schlager und sogar Rock-Musik zu mindestens 40 Prozent in französischer Sprache gesungen werden müssen. Udo Jürgens und einige andere deutsche Schlagersänger hatten vor ein paar Jahren für Deutsch in Radio- und TV-Sendungen etwas Ähnliches gefordert, doch mittlerweile ist die Quote dank Juli, Grönemeyer, Nena & Co. bereits übererfüllt. Computerübersetzer und Fachjournalisten haben es in Frankreich wesentlich schwerer, da für die meisten IT-Begriffe französische Ausdrücke gefunden werden müssen.

Ein dem "Loi Toubon" ähnelndes Gesetz zum Schutz der eigenen Sprache hat 1999 kurz vor dem Beitritt in die EU übrigens auch Polen erlassen. (kh)

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