WIESBADEN: Vom Desktop bis zum ATM-Backbone geswitcht - gemäß dieser Devise erweitert Netzwerker Bay Networks Deutschland sein Switch-Angebot um Ethernet, Fast Ethernet und FDDI-Lösungen.Die Produktpalette der Wiesbadener erfährt Zuwachs: Ab Sommer dieses Jahres sollen Workstations in LANs mit dem Ethernet Switch 28200 für Desktops aufgebessert werden können. Außerdem sollen virtuelle LANs (VLANs) mit dem FDDI Switch Modul 5800 für den Enterprise Hub 5000 und mit den Switch-Modulen EtherSpeed 10/100 sowie ATMSpeed/155 in den Versionen Master Control Process und Switch für den LAN- und ATM-Switch Centillion 100 beschleunigt werden.
Diese stammen aus dem 1995 für 140 Millionen Dollar erworbenen Hause Centillion (siehe ComputerPartner S. 6, Heft 25/1995). Zudem liefert Bay Networks jetzt die ATM-LAN-Emulations-Software LANE für Centillion 100 aus.
ATM ist das Ziel, Migration der Weg
Mit LANE, das laut Bay-Fahrplan ab Juni dieses Jahres verfügbar sein soll, können Ethernet- und Token-Ring-Switches direkt mit dezidierten ATM-Switches zusammenarbeiten. LANE benutzt dabei die GIGArray-Technologie der Centillion-Switches, bei der Daten-Frames in ATM-Zellen portioniert und dergestalt über ATM- Backbones geschickt werden.
Bei dem modularen Ethernet Switch 28200 können 10-MB-, 100-MB-Ethernet und FDDI miteinander kombiniert werden. Der Switch verwendet die 2-GB-FastFrame-Fabric Einheit. Bei insgesamt vier Modulen stehen maximal 32 Ethernet-Verbindungen mit 10 MB und acht Ethernet-Verbindungen mit 100 MB sowie eine FDDI-Schnittstelle zur Verfügung. Laut Bay eignet sich der Switch für den Einsatz in virtuellen LANs (VLANs), wofür Bay Networks als Management-Lösung LANarchitect anbietet. Zudem kündigt Bay an, dem Switch ab dem dritten Quartal 1996 eine kaskadierte 400-MB-Verbindung für eine bessere Lastverteilung im Netz zu spendieren.
Mit dem FDDI-Switch-Modul 5800 ist die Verbindung zwischen 16 10- MB-Ethernet- und zwei 100-MB- Ethernet-Ports zu einem FDDI-Backbone mittels eines DAS-Moduls möglich. Der Switch wird in den Bay Network Hub 5000 eingeschoben und erweitert das System 5000 um die bereits seit 1993 immer wieder angekündigte Möglichkeit, Switching auch im High-end-Bereich zu betreiben. "Mit dieser Lösung können LANs an Hochgeschwindigkeits-Netzen angebunden werden, ohne daß der Kunde zu ATM überwechseln müßte", erklärt Bert Williams, Produkt Marketing Direktor bei Centillion, gegenüber ComputerPartner.
Sanfte Migration bei VLANs
Sanfte Migration, also Investitionsschutz bei der Einrichtung von VLANs, ist auch das Stichwort, das laut Bay für die ab Juli 1996 erhältlichen Switch-Module EtherSpeed 10/100 mit zwei 100BaseTX- und acht 10BaseT-Ports zutrifft. Angetrieben von einer 133-MIPS-RISC-Maschine, sollen die Module Ethernet-Desktops und -Server beschleunigen.
Außerdem verspricht Bay, dadurch den administrativen Aufwand im Netz zu verringern, da die Module einfach zum bestehenden LAN hinzugefügt werden können.
Die ATM-Switch-Module 155 und Master Control Process (MCP) schließlich machen mit vier 155MB- OC-3c-Ports den Centillion 100 Switch zu einem ATM-Switch mit 24 ATM- Ports. Die interne Switch-Kapazität beträgt 1,2 GB.
Wie von Centillion-Manager Williams zu erfahren war, zeigt Bay Networks mit dieser Produktpolitik, wie ernst es dem Hersteller bei seinen Bemühungen ist, auf der Internetworking-Welle mit Switch-Lösungen obenauf zu sitzen.
"Internetworking ist die Lösung für schnelle Netze, wobei ATM als Backbone sich in den nächsten drei Jahren durchsetzen wird. Hier wollen wir mit intelligenten Lösungen Marktführer werden", erklärt Williams mit Blick auf die Hauptkonkurrenten 3Com, Cisco und Cabletron.