BOE Technology Group, Chinas größter LCD-Panel-Hersteller, will laut einem Zeitungsbericht eine 5.5G-Farbrik für die Produktion von Aktivmatrix-OLEDs in Ordos im Südwesten der Inneren Mongolei bauen. Manche halten das für eine gezielt lancierte Ente.
Ein 5.5G-Werk analog zu LCD-Panel-Fabriken der Generation 5.5 zur Verarbeitung von rund 1,9 qm großen Muttergläsern entspricht dem modernsten Stand der Technik. Daraus ließen sich schon weit größere AMOLED-Displays als die für die für Smartphones (immer noch Hauptanwendung) herausschneiden. Samsung als führender Player hat erst 2010 über eine so fortschrittliche AMOLED-Produktionbasis verfügt.
Die chinesische ‚First Financial Daily‘ hat am 15. August 2011 davon berichtet, das Online-Finanzmagazin JRJ.com hat sogar schon eine Schätzung über die Investitionskosten in Höhe von 22 Milliarden Yuan RMB oder umgerechnet 3,44 Milliarden Dollar veröffentlicht.
Andere chinesische Panel-Hersteller halten das Projekt aber für fragwürdig, weil der 2001 künstlich zusammengelegten Stadt Ordos (chinesisch Eerduosi Shi) mit zum Teil Wüste, zum Teil am Gelben Fluss (Huanghe) gelegen, die nötige Infrastruktur fehle.
Die ‚First Financial Daily‘ zitiert Quellen aus Industriekreisen, die denken, dass BOE die Meldung selbst lanciert hat, um mehr finanzielle Unterstützung für die Diversifikation in die Kohleförderung zu bekommen. Im Jahr 2000 im Gebiet von Ordos in der zu China gehörenden Inneren Mongolei entdeckte Kohle- und Gasvorräte haben unter zur Gründung von Neu Ordos (Kangbashi) geführt.
Laut Wikipedia angelegt für bis zu einer Millionen Einwohner, lebten dort im April 2010 nur gerade mal 28.000 Menschen, weshalb die Stadt beziehungsweise der Stadtteil auch als Geisterstadt bezeichnet wird.