Borland will Delphi und Jbuilder los werden

09.02.2006
Borland will seine Entwicklertools loswerden und sich auf Dienstleistungen und Produkte für Application-Lifecycle-Management konzentrieren.

Borland will seine Entwicklertools loswerden. Stattdessen setzt das Unternehmen seinen Fokus auf Dienstleistungen und Produkte für Application-Lifecycle-Management, wie Borland gestern bekannt gab.

Deshalb sucht Borland jetzt einen Käufer für seine IDEs, bei denen die Jbuilder- und Delphi-Produkte zu den bekanntesten gehören dürften. Der Name Borland (zeitweise hieß das Unternehmen auch Inprise) stand jahrelang für Entwicklertools. Viele Programmierer dürften ihren ersten Code mit den Entwicklungsumgebungen von Borland erstellt haben. Versandhändler wie Pearl haben zeitweise ältere Versionen von Borlands Entwicklertools zu Spottpreisen verscherbelt und damit besonders Jugendlichen den preiswerten Einstieg in die Welt des Programmierens ermöglicht.

Doch die immer stärker werdende Konkurrenz, besonders durch die kostenlose Open-Source-Entwicklungsumgebung Eclipse, macht Borland zunehmend das Leben schwer. Nicht ganz unschuldig dürfte auch das umständliche Registrierungsverfahren für Borlands IDEs gewesen sein. Die Folgen lassen sich am rückläufigen Umsatz ablesen:

Im dritten Quartal 2005 trugen IDE-Produkte jedenfalls nur noch mit sieben Prozent zum Gesamtumsatz des Unternehmens bei. Im gleichen Zeitraum 2004 waren es noch 15 Prozent.

Ob Borland tatsächlich einen Käufer finden kann, wird von Analysten durchaus bezweifelt. Besonders Jbuilder sei in vielen Funktionen mit Eclipse deckungsgleich. Da stellte sich natürlich die Frage, ob der Markt zwei so ähnliche Tools benötigt, von denen eines noch dazu viel Geld kostet. Für die Delphi-Produkte sehen die Marktbeobachter dagegen bessere Chancen. (pcwelt/rw)

Zur Startseite