Der amerikanische Distributionskonzern CHS Electronics Inc. (Zentrale in Miami, Florida) hat Niederlassungen in Ost- und Westeuropa, Lateinamerika, Afrika und Asien. Allerdings ist der Konzern auf dem nordamerikanischen Markt nur schwach vertreten. Nach eigenen Angaben bedient das Unternehmen weltweit mehr als 110.000 Wiederverkäufer. 1998 fuhr der Konzern weltweit einen Umsatz von rund 8,5 Milliarden Dollar ein (siehe Grafik unten). Im September 1996 übernahm die CHS Electronics die Niederlassungen von Merisel in Europa und Lateinamerika. Durch die Gründung der DNS (Digital Network Services) in Fürstenfeldbruck im Januar 1997, den Kauf der Frank & Walter Computer GmbH im März 1997 und Karma International SA im August desselben Jahres wurde CHS zum größten Computerdistributor in Deutschland. Im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres erzielte die CHS zwar einen Umsatz von 4,8 Milliarden Dollar - insgesamt mußte sie aber einen Verlust in Höhe von saftigen 88,9 Millionen Dollar wegstecken. Und Besserung war nicht in Sicht. Kein Wunder, daß es einigen CHS-Managern in Deutschland zu bunt wurde: Manfred Moullion, Helmut Schmitt und Kurt Schöffer packten ihre Siebensachen und kauften die DNS für 50 Millionen Dollar aus dem Konzern, um sich selbständig zu machen. Die nächsten, die laut Marktkennern, den Weg der operativen Unabhängigkeit wählen werden, sind die Manager von Karma. (du)
28.10.1999