Partner Summit 2017 in Anaheim

Citrix startet eine neue Cloud-Offensive

Alexander Roth leitet als Geschäftsführer die Geschicke und die Redaktion von Evernine. Der mit Prädikatsdiplom ausgestattete Volkswirt wechselte 2004 in die Medienbranche, wo er zuerst beim Wirtschafts- und Polittalksender Air America Radio in New York City in der Recherche tätig war und in einem weiteren Schritt, wieder zurück in Deutschland, eine zweijährige Festanstellung beim Medienhaus IDG (u.a. PC Welt, Computerwoche, ChannelPartner) inklusive Volontariat absolvierte. Auch ein Besuch der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) gehörte zu seiner Ausbildung. 2007 gründete der Münchner (geb. 1977) das Redaktionsbüro Alexander Roth, das er zwischen 2010 und 2011 in die Evernine GmbH umwandelte.
Auf dem Partner Summit in Kalifornien hat sich Citrix neue Attribute verliehen: Cloud-zentriert, simpel und am Mittelstand orientiert. Hier finden Sie alle Ankündigungen, Stimmen und Einschätzungen aus dieser Channel-Konferenz.

Auf der weltweiten Partnerkonferenz Anfang 2017 hat Citrix die Weichen für ein neues Erscheinungsbild gestellt. Dieses wird die Cloud in den Mittelpunkt stellen, verspricht einfacheres Geschäft für Partner und soll Firmen in allen Phasen in der digitalen Transformation stärker abholen.

Das ist die Botschaft, die Citrix aus der Partner Summit in Anaheim/Kalifornien vom 9.-11. Januar 2017 in das eigene weltweite Partnerökosystem versendet. Im Vorfeld der Veranstaltung war bereits bekannt geworden, dass Citrix die Firmenbereiche Entwicklung, Produktmanagement und Marketing zusammenführen will, um die Basis für eine weitere Konsolidierung der eigenen Geschäftsfelder zu legen.

Einfach und Service-orientiert

Vor über 4.000 Partnern beeindruckte Citrix-CEO Kirill Tartarinov mit klaren Ansagen, was die Konsolidierung der eigenen Markenbotschaft betrifft. Der Manager versprach, dass nach einem "hervorragenden Jahr 2016" mit vielen Änderungen die Weichen nun gestellt seien, mit einem Cloud-zentrierten Brand am Markt aufzutreten.

Die neue Citrix sei "einfacher" und stärker "Service-orientiert" als bisher, so der Ex-Microsoft Manager unter großem Applaus. Außerdem versprach Tartarinov noch mehr Partnergeschäft für Reseller aller Größenordnungen.

Über 4.000 Citrix-Partner nahmen Anfang 2017 an dem Citrix Partner Summit in Annaheim/Kalifornien teil.
Über 4.000 Citrix-Partner nahmen Anfang 2017 an dem Citrix Partner Summit in Annaheim/Kalifornien teil.
Foto: Citrix

Citrix neue Cloud-Strategie ist offensichtlich doppeldeutig gemeint: Zum einen geht es dem Hersteller darum, Unternehmen - zunehmend auch mittelständischen Firmen - bereits mit einfachen Lösungen bei "Cloud-Einstiegsprojekten" zu unterstützen.

Zum anderen steht zunehmend die eigene Cloud-Plattform im Fokus, in der letztlich alles zusammenläuft: die "Citrix Cloud". Gemeint ist eine Management-Plattform, die in der Lage ist, mehrere Clouds mit all ihren Bezugsmöglichkeiten unter einem Dach zusammenzufassen.

Da geht es beispielsweise um die Ausspielung der Anwendungen direkt am Desktop - vor allem dank einer engen Citrix-Kompatibilität zu Windows 10 ist diese Option bei Kunden sehr beliebt.

Citrix-CEO Kirill Tartarinov beeindruchte die über 4.000 an der Channel-Konferenz anwesende Partner mit klaren Ansagen, was die Konsolidierung der eigenen Markenbotschaft betrifft.
Citrix-CEO Kirill Tartarinov beeindruchte die über 4.000 an der Channel-Konferenz anwesende Partner mit klaren Ansagen, was die Konsolidierung der eigenen Markenbotschaft betrifft.
Foto: Citrix

Andererseits unterstützt Citrix auch tatkräftig Microsofts Azure-Plattform, dort werden die Apps immer häufiger ausgeführt. Hinzu kommen Mobility-Lösungen und Systeme zur Absicherung aller Dienste und Lösungen rund um Virtual-Desktop-Infrastrukturen (VDI) sowie Software zur Datenhaltung und Delivery Networking-Konzepte.

Kurzum: Die Citrix Cloud soll als die zentrale Plattform für sämtliche Konnektivität rund um die Cloud werden. Für alle genannten Lösungsbereiche - natürlich auch allen voran für Microsoft-Dienste - stellte Citrix in Kalifornien neue Initiativen und Services vor.

Partnerprogramm soll zusammenwachsen

Citrix hat aber auch mit einer weiteren Baustelle zu kämpfen: Die eigene Partnerlandschaft, die aus über 65.000 IT-Unternehmen besteht, ist aus einer durch Zukäufe geprägten Historie heraus entsprechend stark gesplittet, die Citrix-Partner unterscheiden sich doch sehr stark voneinander und sind häufig auf thematisch isolierte Gebiete spezialisiert.

Vielerorts greifen immer noch verschiedene Zertifizierungen, teilweise im Rahmen des gleichen Projekts. Zudem kommt der Vorwurf, Citrix tue nur viel für seine großen Partner, während die kleinen im "Zertifizierungs-Dickicht" nicht wirklich durchkommen.

Hier zeigten sich Tartarinov und seine Channel Chefs, Craig Stilwell und Carlos Sartorius einsichtig: Die Vereinheitlichung des Partnerprogramms soll 2017 ganz offensichtlich weiter ihren Gang nehmen, wie die Manager betonten.

Im Fokus steht für Citrix klar die Vision im Raum, mittelfristig sogar ein völlig einheitliches Programm anzubieten. Das Partner-Programm "Citrix Ready" soll sich am Mittelstandskunden orientieren und vor allem Partnern im Umfeld hyperkonvergenten Infrastrukturen (HCI) unter die Arme greifen.

Spezialisten werden nach wie vor gesucht.
Spezialisten werden nach wie vor gesucht.
Foto: Citrix

Skalierbarkeit und Verwaltung von VDI-Umgebungen lassen sich in dessen Rahmen laut Citrix erheblich vereinfachen. Überhaupt ist Hyperkonvergenz ein großes Thema: Hardware- und Storage-Partner können Ihre Appliances nun noch einfacher mit der Citrix Cloud verbinden, um Setup und Wartung von XenApp und XenDesktop zu automatisieren.

Das soll wiederum den CSPs (Citrix Solution Provider) in die Arme spielen: Die skalierbaren Workspace-Appliance-Lösungen versprechen einfachere Betrieb bei geringeren Gesamtbetriebskosten.

Was das Desktop und die Anwendungen betrifft, da setzt Citrix auf die "Customer Success Services", die Partner dabei unterstützen, Workspaces und Workloads einfacher zu aufzusetzen und zu verteilen. Partner, die Kunden mit XenApp- oder XenDesktop-Lizenzen betreuen, steht zudem ein einfacherer Zugang zur Citrix Cloud offen - inklusive der Möglichkeit, passende Managed Services mit auszuliefern.

Diese "Spice Girls" heizten den Citrix-Partnern auf der Party des Citrix Partner Summits Anfang Januar 2017 in Annaheim/Kalifornien ein.
Diese "Spice Girls" heizten den Citrix-Partnern auf der Party des Citrix Partner Summits Anfang Januar 2017 in Annaheim/Kalifornien ein.
Foto: Citrix

Neue Services für Netscaler

Des Weiteren stellen Citrix und Microsoft eine gemeinsame Lösung vor, die für mehr Sicherheit in mobilen Microsoft-Umgebungen sorgen soll: "Citrix NetScaler Unified Gateway und Microsoft EMS". Diese Software sorgt für richtlinienbasierte Zugriffskontrolle und VPN-Funktionen für On-Premise-Apps - sofern diese mit Microsoft EMS angemeldet sind. Das soll auch Partnern unterstützen, die so ihren Kunden neue Wege für die Verwaltung des mobilen Zugriffs auf sensible Daten einrichten können.

Auch zur Übernahme des Virtualisierungsspezialisten Unidesk gab Citrix Statements ab: Man habe vor, XenApp und XenDesktop um Unidesk zu erweitern und so das Angebot im Bereich Virtual-Desktop-Infrastrukturen auszubauen. Das betreffe vor allem die mobile Nutzung von Anwendungen über mehrere Betriebssysteme hinweg.

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