Corning: Eine Prognose zum TK-Markt ist nicht möglich

12.07.2001
Der weltgrößte Hersteller von Glasfaser-Produkten für die Telekommunikation, Corning, hat sich eine neue Variante der Geschäftsinformation einfallen lassen: Alle Voraussagen zur Geschäftsentwicklung wurden zurückgenommen; bis auf weiteres werde man mangels "Klarsicht" keine Projektionen mehr machen, teilte das Unternehmen mit. Mit dieser resignierten Geste, die keineswegs mit den Bestimmungen der US-Börsenaufsicht konform geht, hebt sich die Firma von den ewigen Gewinnwarnungen ab, die die Geschäfte der Netzwerker und TK-Ausrüster seit Monaten begleiteten und begleiten werden. Allerdings wagte Corning-CEO John Loose in einer Telefonkonferenz doch einen Ausblick in die Zukunft: Ende dieses Jahres oder auch erst Mitte 2002 werde die US-Konjunktur wieder einen Aufschwung erleben. Die Telekommunikationsindustrie werde aber hinterherhinken. Mindestens 12 bis 18 Monate werde die Flaute im Telefongeschäft anhalten, so Loose. Die US-Company hatte in dieser Woche, zu den bereits bekannten nochmals 1.000 weitere Entlassungen angekündigt. Damit hat sie seit Anfang 2001 knapp 6.000 Arbeitsplätze oder 15 Prozent der Gesamtbelegschaft gestrichen. Ferner hat sie, nach einer Bestandsaufnahme ihres Lagers und einem langen Blick auf die Akqusitionsliste des letzten Jahres, Sonderabschreibungen im zweiten Quartal in Höhe von 5,1 Milliarden Dollar angekündigt. Rund 300 Millionen Dollar entfallen auf nicht mehr verkäufliche Produkte, den Löwenanteil, rund 4,8 Milliarden Dollar, stellen Goodwill-Abschreibungen dar: Corning hatte für 2,15 Milliarden Dollar den US-Spezialisten für Lichtfilter, Netoptix, gekauft; weitere 3,6 Milliarden Dollar zahlte die Firma für das Photonen-Geschäft des italienischen Konzerns Pirelli. Die groß gewordene Photonen-Abteilung macht dem Hersteller derzeit am meisten Sorgen, nachdem die Umsätze um zirka 40 Prozent eingebrochen sind. Dass Corning schließlich auch die Aussetzung der Quartalsdiv von sechs Cent je Aktie bekannt gab und erklärte, an eine Wiederaufnahme sei nicht gedacht, ist eine Novität in der Firmengeschichte. Seit 1945 war eine Div selbstverständlich.(wl)

Der weltgrößte Hersteller von Glasfaser-Produkten für die Telekommunikation, Corning, hat sich eine neue Variante der Geschäftsinformation einfallen lassen: Alle Voraussagen zur Geschäftsentwicklung wurden zurückgenommen; bis auf weiteres werde man mangels "Klarsicht" keine Projektionen mehr machen, teilte das Unternehmen mit. Mit dieser resignierten Geste, die keineswegs mit den Bestimmungen der US-Börsenaufsicht konform geht, hebt sich die Firma von den ewigen Gewinnwarnungen ab, die die Geschäfte der Netzwerker und TK-Ausrüster seit Monaten begleiteten und begleiten werden. Allerdings wagte Corning-CEO John Loose in einer Telefonkonferenz doch einen Ausblick in die Zukunft: Ende dieses Jahres oder auch erst Mitte 2002 werde die US-Konjunktur wieder einen Aufschwung erleben. Die Telekommunikationsindustrie werde aber hinterherhinken. Mindestens 12 bis 18 Monate werde die Flaute im Telefongeschäft anhalten, so Loose. Die US-Company hatte in dieser Woche, zu den bereits bekannten nochmals 1.000 weitere Entlassungen angekündigt. Damit hat sie seit Anfang 2001 knapp 6.000 Arbeitsplätze oder 15 Prozent der Gesamtbelegschaft gestrichen. Ferner hat sie, nach einer Bestandsaufnahme ihres Lagers und einem langen Blick auf die Akqusitionsliste des letzten Jahres, Sonderabschreibungen im zweiten Quartal in Höhe von 5,1 Milliarden Dollar angekündigt. Rund 300 Millionen Dollar entfallen auf nicht mehr verkäufliche Produkte, den Löwenanteil, rund 4,8 Milliarden Dollar, stellen Goodwill-Abschreibungen dar: Corning hatte für 2,15 Milliarden Dollar den US-Spezialisten für Lichtfilter, Netoptix, gekauft; weitere 3,6 Milliarden Dollar zahlte die Firma für das Photonen-Geschäft des italienischen Konzerns Pirelli. Die groß gewordene Photonen-Abteilung macht dem Hersteller derzeit am meisten Sorgen, nachdem die Umsätze um zirka 40 Prozent eingebrochen sind. Dass Corning schließlich auch die Aussetzung der Quartalsdiv von sechs Cent je Aktie bekannt gab und erklärte, an eine Wiederaufnahme sei nicht gedacht, ist eine Novität in der Firmengeschichte. Seit 1945 war eine Div selbstverständlich.(wl)

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