Terabyte an Daten weg

Cyber-Spione knacken US-Hightech-Kampfjetprojekt

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Diagnose-System im Fokus

Den Insiderinformationen des Wall Street Journals zufolge handelt es sich bei dem aktuellen Cyber-Angriff auf das Kampfjetprojekt um keinen Einzelfall. Computersysteme, die mit dem Programm in Verbindung stehen, seien bereits im Jahr 2007 infiltriert worden. Beweise für Penetrationsversuche von Internet-Kriminellen hätten sich auch im vergangenen Jahr gehäuft.

Abgesehen haben es die Cyber-Spione dabei anscheinend vor allem auf das Diagnosesystem des hoch entwickelten Hightech-Flugzeugs, das das Auffinden und Beheben von Fehlern und Problemen während des Flugs übernehmen soll. Die sensibelsten Daten des Projekts, die das Lebenserhaltungs- und Kontrollsystem des Kampffliegers regeln, seien allerdings unangetastet geblieben. Diese werden laut den Regierungsangestellten nämlich auf Rechnern aufbewahrt, die vom öffentlichen Web physikalisch isoliert sind.

Der Joint Strike Fighter, der auch unter dem Namen F-35 Lightning II bekannt ist, ist das kostspieligste und gleichzeitig technisch herausforderndste Waffenprogramm, das das Pentagon jemals gestartet hat. Der Kampfjet, der unter der Führung des US-amerikanischen Rüstungs- und Technologiekonzerns Lockheed Martin entwickelt wird, setzt auf insgesamt 7,5 Millionen Zeilen Computercode.

Wie das Government Accountability Office, ein überparteiliches Untersuchungsorgan des Kongresses der Vereinigten Staaten bestätigt, ist dies mehr als die dreifache Codemenge, die bei dem aktuellen Flugzeug-Spitzenmodell der US Air Force zum Einsatz kommt. (pte/rw)

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