In welcher Art und für welche Summe erfolgt die Übernahme der europäischen Tochtergesellschaften von Programmer’s Paradiese?
Löschke: Es wird im Moment am Vertrag gearbeitet. Ziel ist die Unterschrift im Oktober 2000. Der derzeit vereinbarte Preis ist zehn Millionen Euro cash, 100.000 Shares von PC-Ware, die aber erst im Februar 2001 realisiert werden können. Ziel sind 45 Euro pro Aktie. Eine eventuelle negative Differenz wird ausgeglichen, eine positive Differenz wird geteilt. Die konkrete letzte Preisabstimmung erfolgt nach Due Dilligence bis zum 30. September.
Wie sieht es mit der anschließenden Integration der Niederlassungen aus?
Löschke: Wir übernehmen zu 100 Prozent alle Tochtergesellschaften und Niederlassungen in Europa. Es erfolgt die Integration nach einem bereits vorhanden Stufenplan, der den Aufbau einer flexiblen, effektiven und mit flacher Hierarchie ausgestatten europäischen Matrix-Organisation von PC-Ware vorsieht. Die Namen bleiben als Brands und zunächst auch die Gesellschaften als eigenständige Einheiten erhalten.
Was passiert mit den Mitarbeitern? Müssen die Manager um ihren Job fürchten, oder werden, Sie alle übernehmen?
Löschke: Wir freuen uns über jeden Mitarbeiter, ob im Vertrieb, im Innenvertrieb, im Support oder im Backoffice, der effektiv und engagiert die Expansion von PC-Ware in Zukunft unterstützt. Das betrifft auch und insbesondere das Top-Management.
Woher rühren Ihrer Meinung nach die Schwierigkeiten, die ISPD hatte?
Löschke: Da wir die ISPD erst im Oktober übernehmen, möchte ich nicht über Dinge reden, die ich nicht zu verantworten habe. Ich bin aber aufgrund meiner Kenntnisse über die Interna der ISPD und der anderen Gesellschaften der festen Überzeugung, dass das jetzige, qualifizierte Management und die engagierten, fachlich topfitten Mitarbeiter der ISPD auf ihrer Kundenbasis und ihrer Marktkenntnis aufbauen können, den notwendig gewordenen Konsolidierungsprozess fest im Griff haben und daher sehr optimistisch in die Zukunft schauen können.
Wo werden Sie den Hebel ansetzen, um die Niederlassungen wieder auf Vordermann zu bringen?
Löschke: Es gilt, die Mannschaft zu motivieren, zu führen, Freiheit für eigene Ideen und Entscheidungen zu garantieren, die Prozesse zu organisieren und zu optimieren. Das wird uns gemeinsam schnell gelingen. Das Management und die Mitarbeiter sehen der Zusammenarbeit mit PC-Ware optimistisch entgegen und stehen zu diesem Ziel. Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir als europäischer Software-Management-Partner namhafter Großkunden großes Gewicht im Markt haben werden.
Welche Vorteile sehen Sie noch durch die Übernahme der Niederlassungen?
Löschke: Die Synergien und die Zusammenarbeit mit PC-Ware birgt neben der Kundenbasis und der Marktkenntnis weitere, sofort aktivierbare Potentiale wie Support, Consulting, Helpdesk, eigene Produkte, moderne E-Business-Technologien und Electronic Licensing. Die ISPD und die anderen europäischen Gesellschaften der Programmer’s Paradise Inc haben das Tal der Tränen bereits durchschritten und sind auf dem richtigen Wege nach oben.
Wie sieht Ihre aktuelle und die Fünf-Jahres-Planung aus?
Löschke: Der konsolidierte Umsatz von PC-Ware und von Programmer’s Paradiese Europa auf das Kalenderjahr 1999 bezogen hätte runde 520 Millionen Mark betragen. Die gemeinsame Kundenbasis - wesentlich durch Lizenzierungsverträge gebunden - ist riesig und namhaft. Wir befinden uns derzeit in der Planungsphase für die kommenden Jahre. Klar ist, dass eine Umsatzverringerung natürlich nicht zur Debatte steht, und vor allem Gewinn durch Optimierung und Synergie erzeugt und gesteigert werden wird. Über konkrete Zahlen möchte ich noch nichts sagen. Da PC-Ware börsennotiert ist, werden wir unsere Planungen, sobald sie fertig sind, veröffentlichen. Im Übrigen heißt unser gemeinsam kreiertes Motto: Guten Morgen Europa, jetzt kommen wir!
www.pc-ware.de