Der ComputerPartner-Querschläger: Microsoft wird Dienstleister



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 
Die Kommunikation mit ihrer Klientel zahlt sich für Microsoft ganz bestimmt aus. Die aktuellen Projekte scheinen überaus kundenfreundlich und vor allem, was böse Zungen von jeher bestreiten, am Bedarf ausgerichtet. Vorab einmal die neue X-Box 360.

Die Kommunikation mit ihrer Klientel zahlt sich für Microsoft ganz bestimmt aus. Die aktuellen Projekte scheinen überaus kundenfreundlich und vor allem, was böse Zungen von jeher bestreiten, am Bedarf ausgerichtet.

Vorab einmal die neue X-Box 360. War der Vorgänger technisch noch eine Notlösung und vor allem über den Preis absetzbar, soll das neue Modell ein richtiges Highend-Spielegerät sein. Wenn zum Erscheinungstermin Weihnachten die angekündigten inneren Werte das halten, was sie versprechen, müssen sich Sony und Nintendo warm anziehen.

Fehlt nur noch die Kompatibilität zu PC-Spielen, und das ultimative Unterhaltungsgerät wäre geschaffen. Noch ein Browser, Maus und Tastatur, was will der Aldi-User mehr? Der PC verkommt wieder zur Schreibmaschine und zum Arbeitsgerät.

Dazu passt, dass die Redmonder ein abgespecktes Windows XP für Computer des vorigen Jahrtausends in der Schublade haben sollen, welches mit minimalen Hardwarevoraussetzungen XP-Feeling vermitteln soll. Damit will Microsoft die übrig gebliebenen, hartnäckig autonomen Windows 98er, unter Kontrolle bringen, die mit 64 MB RAM und 8 MB Grafik zwar nicht glücklich, aber zufrieden weiterwerkeln.

Und wenn dann alle wieder an der Leine hängen, kommt "One Care", dessen Beta gerade in den ehemaligen europäischen Atlantikkolonien vor dem Stapellauf steht. Per Abo, wie sonst, soll Viren, Spam und all dem anderen digitalen Ungeziefer der Garaus gemacht werden. Systemoptimierung und einige bisher unentdeckte Features sicherlich inklusive. Darauf lässt sich natürlich aufbauen. Mit Fernwartung, Soft- und Hardware-Advertisement "befreundeter" Konzerne und anderen bedenklichen Gimmicks. Wo das hinführt? Kundenzufriedenheit?

Mein Fazit: Einen Händler braucht die IT immer seltener. Eher eine Kontrolle, eine Ethik und Ziele, die über das rein wirtschaftliche hinausgehen. Oder ist es bereits zu spät?

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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