Internationale Studie von OC&C

Deutsche Verbraucher reagieren sensibel auf Preiserhöhungen

18.04.2012
Deutsche Käufer sind vergleichsweise preissensibel. Deshalb sollten Händler vorsichtig am Preis schrauben.
Was Produkte der Unterhaltungselektronik kosten, können deutsche Konsumenten genau einschätzen.
Was Produkte der Unterhaltungselektronik kosten, können deutsche Konsumenten genau einschätzen.

Deutsche Verbraucher kennen die Marktpreise recht gut. Zu dieser Erkenntnis kommt OC&C Strategy Consultants nach der Auswertung von Umfrageergebnissen zur Preiswahrnehmung in sechs Ländern. Neben Deutschland gingen Frankreich, Großbritannien und die Niederlande sowie die USA und China in die Bewertung ein. Das Beratungsunternehmen befragte 2011 und 2012 270 Händler und deren Kunden sowie 130.000 Personen online. Die deutschen Umfrageteilnehmer verschätzen sich demnach beim Preis für Unterhaltungselektronik gerade einmal um ein Prozent, dabei werden die Preise meistens etwas zu hoch geschätzt.

Insgesamt erwarten die deutschen Verbraucher sinkende Preise für Unterhaltungselektronik: Durchschnittlich 0,9 Prozent geringere Anschaffungspreise erhoffen sie sich 2012.

Wie würden die Kunden auf eine Preiserhöhung für Produkte im Bereich Unterhaltungselektronik reagieren? Lebensnotwendig sind diese Geräte nicht. Deshalb spricht sich mit einem Drittel (33 Prozent) die Mehrheit der Befragten dafür aus, bei gestiegenem Preis einfach weniger Produkte zu kaufen. Nahezu jeder Dritte (30 Prozent) würde zu einem günstigeren Händler wechseln. Beim gleichen Händler würden 19 Prozent der Verbraucher statt des favorisierten Gerätes ein günstigeres Produkt kaufen. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer stören sich nicht an Preissteigerungen, sie würden trotzdem das gewünschte Produkt kaufen, "koste es, was es wolle".

Während die Konsumenten in anderen Ländern auf Preissteigerungen häufig nicht reagieren oder weniger kaufen, handeln die deutschen Käufer eher illoyal, das heißt sie wechseln das Produkt oder die Einkaufsstätte. Für den Ländervergleich sind die Umfrageergebnisse aller sechs abgefragten Branchen (Baumärkte, Lebensmittel- und Textileinzelhandel, Unterhaltungselektronik, Drogerie und Schuhe) zusammengefasst. Demnach ist in Großbritannien die Bereitschaft, bei einer Preissteigerung den Händler des Vertrauens zu wechseln, mit 17 Prozent wesentlich geringer als in Deutschland (27 Prozent). Fast jeder zweite Franzose (46 Prozent) würde bei höheren Anschaffungskosten weniger Produkte kaufen, in Deutschland wären es kumuliert aus den sechs Sparten 22 Prozent der Befragten. (bz)

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