Erhebungen von IDC und Bitkom

Deutscher KI-Markt wächst um 32 Prozent

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Was IT betrifft, da sind deutsche Anbieter – bis auf ein paar Ausnahmen – ohne Bedeutung. Beim Thema KI (Künstliche Intelligenz) gibt es Hoffnungsschimmer, dass dieser Abwärtstrend aufgehalten werden könnte.
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst: "Ins Zentrum des AI Acts gehören kritische KI-Anwendungen und nicht die Basis-Technologie."
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst: "Ins Zentrum des AI Acts gehören kritische KI-Anwendungen und nicht die Basis-Technologie."
Foto: Giesecke + Devrient

Mit Aleph Alpha gibt es in Deutschland einen KI-Anbieter, dessen Sprachmodelle (Large Language Model, LLM) internationales Renommee genießen, die Partnerschaften mit HPE, SAP, Schwarz, Bosch und anderen mit Investments von über einer halben Milliarde Euro belegen dies eindeutig.

Im Sog von Aleph Alpha sind in Deutschland viele weitere KI-Firmen entstanden, zahlreiche IT-Dienstleister und Kunden nutzen die KI-Technologie bereits auf breiter Basis. Laut Bitkom werden die Ausgaben für KI-Software, KI-Dienstleistungen und KI-Hardware 2023 voraussichtlich auf 6,3 Milliarden Euro steigen - das ist ein Plus von 32 Prozent verglichen mit den KI-Ausgaben im Jahre 2022. Grundlage für diese Zahlen bilden Daten des Marktforschungsunternehmens IDC mit.

Den größten Anteil an den KI-Ausgaben hatte 2023 die KI-Software (4,1 Milliarden Euro), gefolgt von Dienstleistungen rund um KI (1,3 Milliarden Euro) sowie der KI-Hardware (0,9 Milliarden Euro). Für 2024 rechnen die Experten nach aktuellem Stand mit einem ähnlich starken Wachstum - die KI-Ausgaben sollen dann erneut um 30 Prozent auf ein Volumen von 8,2 Milliarden Euro in Deutschland steigen, 2025 könnte sogar die Zehn-Milliarden-Euro-Marke erreicht werden.

Die Akzeptanz von KI in Deutschland hängt laut Bitkom sehr stark vom Regulierungsrahmen ab: "Anbieter und Anwender von KI brauchen einen sicheren Rechtsrahmen, deshalb ist richtig, dass sich die EU um einen AI Act (Artficial Intelligence) bemüht", sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Gleichzeitig warnt er aber vor einer Überregulierung: "Wir müssen wir achten, dass der Schuss anders als bei der Datenschutz-Grundverordnung nicht nach hinten losgeht. In das Zentrum des AI Acts gehören kritische KI-Anwendungen und nicht die sogenannten Foundation Models als Basis-Technologie", so der Bitkom-Präsident weiter.

ChatGPT-Nutzung in Deutschland

"Der Start von ChatGPT vor einem Jahr war eine Initialzündung für den KI-Einsatz. ChatGPT hat vielen Menschen erstmals vor Augen geführt, was KI heute schon leisten kann", meint Wintergerst. "Für Unternehmen war es noch nie so einfach und kostengünstig wie heute, KI einzusetzen und erste Erfahrungen zu sammeln. Diese Chance gilt es, jetzt zu nutzen."

Bitkom selbst hat in Deutschland 1.004 Personen älter als 16 Jahre zu ihren Nutzung von ChatGPT telefonisch befragt. Demnach haben 34 Prozent von den Befragten den KI-Chatbot schon einmal ausprobiert. Zwei Drittel (66 Prozent) glauben, dass ChatGPT und ähnliche Anwendungen ihr Leben grundlegend verändern werden. Alle Ergebnisse dieser Bitkom-Befragung finden sich hier.

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