Bestenliste

Die besten VPN-Apps für Macs und iPhones

Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.
VPN-Dienste bieten Schutz vor Hackern und Behörden, beliebt sind sie aber auch bei Fans von US-Serien und Champions League.
Foto: Alexander Supertramp / Shutterstock.com

WLAN-Netze sind komfortabel, aber nicht wirklich sicher. Hacker finden immer wieder neue Sicherheitslücken - zuletzt etwa gar in WLAN-Routern selbst. Wer zudem fremde Hotspots wie Hotel-WLAN oder Internetcafés nutzt, dem raten selbst die Experten des BSI zur Nutzung eines VPN-Dienstes. Ein solches Tool sorgt für eine zusätzliche Absicherung Ihrer Daten. Längst nutzen immer mehr iPhone- und Macbook-Nutzer diese Technik - und viele nicht nur aus Sicherheitsgründen.

Warum ein VPN-Dienst sinnvoll ist

Dank eines VPNs können Sie einen anderen Standort vortäuschen und so beispielsweise BBC-Serien sehen, indem Sie einen Server in England wählen. Aber Sie können auch im Ausland wie gewohnt auf Angebote von ARD und ZDF zugreifen - die außerhalb der EU über das sogenannte Geoblocking vor Zugriff geschützt werden.

Oder Sie schauen die US-Version von Netflix mit einem virtuellen Standort in den USA, da dort weitaus mehr Filme und Serien laufen, die deutschen Netflix-Abonnenten nicht zur Verfügung stehen.

Auch können Sie dank VPN bei Abos bestimmter Dienste deutlich sparen, die in anderen Ländern massiv günstiger sind - etwa Youtube Premium für unter 18 statt 130 Euro oder auch Adobe Creative Cloud für nur 57 statt 743 Euro.

In der Praxis sind Fans von US-TV-Serien, Formel-1-Rennen oder Champions-League-Spielen aber wohl die größte Nutzergruppe von VPN-Anbietern. Ohne viel Rücksicht auf Verwerter werben viele VPN-Dienste damit sogar recht offen oder bieten alternativ einen günstigeren Proxy-Serverdienst ohne Verschlüsselung an. (Allerdings sind solche Tricks auch den Firmen bekannt, so überprüft Adobe mittlerweile sogar den Standort seiner Nutzer.)

Für Firmenanwender ist die Nutzung eines VPN-Dienstes meist Pflicht. Sollten Sie aber beim privaten Surfen wirklich nur unter Schutz eines VPN-Dienstes etwa Macwelt.de aufrufen? Für den Alltag finden wir dies übertrieben. Sind Sie aber beispielsweise im Urlaub auf das kostenlose WLAN des Hotels angewiesen, kann der zusätzliche Schutz eines VPN nicht schaden.

Übersicht der wichtigsten Anbieter

Im App Store finden Sie unzählige VPN-Anbieter, wir haben für Sie eine Liste der namhaften Anbieter zusammengestellt. Achtung: Die ersten ein bis zwei Jahre sind oft deutlich günstiger als die Folgejahre. Dies sollten Sie bedenken, da sich die Abonnements in der Regel automatisch verlängern - und dann ohne Rabatt anfallen. Ebenfalls zu beachten: Die günstigsten Angebote von Norton und F-Secure gelten nur für ein Gerät, die teureren für bis zu fünf Geräte.

VPN-Dienst

Kosten (Angebotspreise mit Erhöhung im Folgejahr)

Anbieter ansehen

zur App

Cyberghost

57 Euro für 2 Jahre+2 Monate

zu Cyberghost

iOS-App

Surfshark

48 Euro/Jahr (oder 60 Euro für 2 Jahre)

zu Surfshark

iOS-App

NordVPN

60 Euro/Jahr (oder 8< Euro für 2 Jahre)

zu NordVPN

iOS-App

Atlas

46 Euro/Jahr (oder 67 Euro für 2 Jahre+3 Monate)

zu Atlas

iOS-App

Avast

52 Euro/Jahr

zu Avast

iOS-App

Norton

20 Euro/Jahr (ein Gerät)

zu Norton

iOS-App

Intego

20 Euro/Jahr (Im Angebotspaket Mac Premium Bundle)

zu Intego

keine iOS-App

Express VPN

100 US-Dollar für 1 Jahr+3 Monate

zu Express VPN

iOS-App

F-Secure VPN

50 Euro/Jahr (oder 89 Euro für 2 Jahre)

zu F-Secure VPN

iOS-App

mySteganos Online Shield

40 Euro/Jahr (oder 90 für 2 Jahre)

zu mySteganos Online Shield

iOS-App

Pure VPN

42 Euro/Jahr

zu Pure VPN

iOS-App

Hide.me

55 Euro/Jahr (oder 90 Euro für 2 Jahre+2 Monate)

zu Hide.me

iOS-App

Vyprvpn

60 Euro/Jahr (teurere Premium-Version mit Zusatzfunktionen)

zu Vyprvpn

iOS-App

Surfeasy

30 Euro/Jahr

zu Surfeasy

iOS-App

VPN Unlimited

60 US-Dollar/Jahr (oder 200 US-Dollar für Lifetime-Abo)

zu VPN Unlimited

iOS-App

IPvanish

35 Euro/Jahr (oder 55 Euro für 2 Jahre)

zu IPvanish

iOS-App

Mehr Sicherheit beim Surfen

Wenn Sie häufig in offenen oder schlecht geschützten WLAN-Netzen surfen, ist ein VPN-Dienst ebenfalls sinnvoll. Theoretisch können Hacker in einem ungeschützten WLAN den Datenverkehr abhören und so an Finanzdaten oder Passwörter gelangen. Fast alle großen VPN-Anbieter bieten neben Mac- und PC-Versionen auch Apps für Android und iOS an. Online-Trading oder Ebay-Shopping sind dann auch im ungeschützten WLAN-Café kein Sicherheitsrisiko mehr.

Tipp: Mobilfunk ist deutlich sicherer als WLAN. Um sensible Bankgeschäfte abzusichern, kann man das WLAN am iPhone einfach abschalten und die Daten über LTE abrufen.

Aber Vorsicht: VPN-Dienste sind in Ländern wie China oder Saudi-Arabien verboten, VPN-Dienste werden zudem auf nationaler Ebene blockiert, was in China auch als Great Firewall bekannt ist. Die (versuchte) Nutzung eines VPN-Dienstes kann Sie hier sogar verdächtig machen.

VPN wird von diesen Ländern aber offenbar oft trotzdem genutzt, um auf Dienste und Medien zuzugreifen, die vor Ort gesperrt sind. Einige Dienste bieten deshalb Zusatzfunktionen wie Shadowserver und Multihop, über die ein VPN-Dienst nicht mehr erkannt werden soll. Diese Funktionen bietet etwa das neue Intego Privacy Protection, das wir hier zusammen mit zwei weiteren Apps ausführlicher getestet haben.

Intego Privacy Protection, Cyberghost und Norton im Vergleich: Das sind die drei wichtigsten Eigenschaften

Ein VPN-Dienst kann das Surfen etwas verlangsamen, wir zeigen bei drei besonders beliebten Diensten, was es damit auf sich hat.

1. Zahl der Standorte

Verwendet wird VPN häufig für das Umgehen des sogenannten Geoblockings. Hier unterscheidet sich die Zahl der auswählbaren Länder stark: Während Norton während unseres Tests nur 29 Länder als virtuelle Standorte bietet, sind es bei Intego 83 und Cyberghost laut eigenen Angaben sogar 91.

Wollen Sie den Dienst aber nur für die Absicherung seiner Verbindung nutzen, ist ein naher deutscher Server die schnellste Option. Hier ist üblicherweise eine Automatik-Auswahl angeboten, bei der automatisch der schnellste Server gewählt wird.

Für Anwender, die mit dem VPN besondere Dienste nutzen wollen, gibt es ebenfalls Voreinstellungen. Norton bietet eine für Torrents optimierte Region, Intego eine für Streaming von US-Diensten. Bei Cyberghost können Sie sogar „UK BBC iPlayer“ oder „USA Netflix“direkt auswählen.

Verschiedene virtuelle Standorte sind auswählbar.
Verschiedene virtuelle Standorte sind auswählbar.

2. Performance

Vor allem bei der Nutzung eines nahen deutschen Servers sollten Sie beim Surfen kaum einen Performanceverlust spüren. So sank bei den drei Diensten das Download-Tempo um knapp 3 Prozent, die Latenz um etwa 25 Prozent.

Deutlichere Unterschiede gibt es bei der Verbindung mit einem weiter entfernten Server, etwa in den USA. Bei Intego und Cyberghost sank die Latenz dann auf 175 und 177 ms, bei Norton sogar auf 222 ms. Bei Norton reduzierte sich außerdem die Download-Rate besonders stark, auf 42,6 Mbit/s. Die Messdaten haben wir in einer folgenden Tabelle aufgeführt.

3. Sicherheit

Für hohe Datensicherheit sollte ein VPN-Dienst bestimmte Standards erfüllen, die Verschlüsselung erfolgt bei allen Testkandidaten mit 256-Bit-AES-Verschlüsselung. Intego bietet neben dem üblichen OpenVPN oder IKEv2 die modernere Technologie Wireguard, auch bei Cyberghost können Sie vom voreingestellten Protokoll IKEv2 ebenfalls zu Wireguard wechseln.

In einigen Ländern sind VPN-Dienste verboten, der Dienst von Intego bietet deshalb zusätzliche Optionen wie Shadowserver und Multihop, über die Sie Ihr Surfverhalten zusätzlich anonymisieren. Die Dienste bieten zudem das Blocken von Werbung an. Auch dies kann ein Mehr an Sicherheit gewährleisten.

Intego bietet auch eine Funktion wie Multi-Hop
Intego bietet auch eine Funktion wie Multi-Hop

Bei dieser Anonymisierung sollten Sie aber einige Dinge beachten: Bei der Nutzung eines VPN-Dienstes ist der Surfer zwar nach außen abgesichert, für den Anbieter sind Sie aber ausspähbar. Schon durch den Bezahlvorgang werden Sie schließlich identifizierbar, Cyberghost bietet deshalb den Kauf von Guthaben per Prepaid-Gutschein an.

Positiv ist da der öffentliche Transparenz-Report von Cyberghost, der Anbieter verspricht ausdrücklich keine Nutzeraktivitäten zu erfassen. Hinter Norton und Intego stehen allerdings in den USA ansässige Firmen, hinter Cyberghost die Firma Kape mit Sitz in Israel. Völligen Schutz vor staatlichen Akteuren sollten Sie da besser nicht erwarten.

Fazit: Für die meisten Anwendungen bieten die Dienste ausreichend Leistung. Suchen Sie aber einen performanten Dienst, haben Cyberghost und Intego laut Test die Nase vorn. Unterschiede zeigen sich vor allem bei der Leistung der ausländischen Server und beim Funktionsumfang.

ohne VPN

58,5
11,3
9 ms

Norton (D)

55,2 Mbps
10,7 Mbps
12ms

Norton (USA)

42,6 Mbps
10,1 Mbps
222 ms

Intego (/D)

55,6 Mbps
10,8 Mbps
11ms

Intego (USA)

53,6 Mbps
10,7 Mbps
175ms

Cyberghost (D)

54,5 Mbps
10,5 Mbps
11 ms

Cyberghost (USA)

53,1 Mbps
10,1 Mbps
177ms

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