Dienstleistungen sorgen für Wachstum

05.02.2004
Laut der aktuellen Metagroup-Studie "IT für den Mittelstand" kann für die nächsten Jahren mit einem soliden Wachstum in der IT bei deutschen mittelständischen Unternehmen gerechnet werden. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Insbesondere der Dienstleistungsbereich wird in Zukunft von der steigenden IT-Investionsbereitschaft des deutschen Mittelstandes überdurchschnittlich profitieren. Laut der aktuellen Metagroup-Studie "IT für den Mittelstand" sollen aber auch IT-Security, ERP, Document Management Solutions (DMS) und IT-Konsolidierung zu wichtigen Anwenderthemen werden.

Der IT-Markt im Jahr 2003 erhielt nach Analystenmeinung durch IT-Lösungen und -Services für mittelständische Unternehmen wichtige Impulse. Ein Trend, der auch in diesem Jahr anhalten und sich sogar leicht verstärken soll. Für die Studie "IT für den Mittelstand" wurden 244 Unternehmen über die Entwicklung ihrer Budgets in den Jahren 2002 bis 2004 befragt. 13 Prozent berichteten 2002 noch von sinkenden IT-Budgets. In 2003 sank die Zahl der Unternehmen, die ihre IT-Budgets kürzten, auf vier Prozent. Dieses Jahr sind hingegen keine sinkenden IT-Budgets zu verzeichnen. Zirka 30 Prozent der Unternehmen gaben 2003 mehr für Informationstechnologie aus als im Jahr 2002; in 2004 sind es immerhin 28 Prozent der befragten Unternehmen.

Mittelstand: kein Retter, aber Rettungsanker für die IT-Branche

"Der Zwang mittelständischer Unternehmen, ihre Informationstechnologie über kurz oder lang zu modernisieren, liegt im Wesentlichen in immer kürzeren Technologiezyklen begründet", erläutert Matthias Zacher, Berater bei Metagroup. "In der Vergangenheit haben viele Unternehmen notwendige Modernisierungsvorhaben hinausgezögert. Zurzeit prüft man Optionen für System-Updates und Neukauf. Der oft beschworene Retter der IT-Industrie ist der Mittelstand allerdings nicht, wohl aber ein Rettungsanker", so der Metagroup-Experte.

Mittelständische Unternehmen reizen seiner Meinung nach ihre Systeme meistens bis zum Letzten aus. Sie würden abwartend agieren und überstürzte Aktionen vermeiden. In den vergangenen Jahren seien nur die nötigsten Investitionen getätigt worden, und auch heute gehe es vorrangig um das Schließen technologischer, organisatorischer und geschäftsübergreifender "Lücken". Alle Ausgaben würden streng auf ihre Kosten-Nutzen-Relation und auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüft. Auch in Zukunft seien die Budgets für IT knapp bemessen.

Somit sind die Mittelstandskunden laut Metagroup zwar ein verlässlicher Quell kontinuierlicher, aber nicht "sprudelnder" IT-Ausgaben. Für 2004 planen demnach die befragten Anwenderunternehmen für die Anschaffung von Hardware 33 Prozent des IT-Bugets ein. Für Softwarelösungen und Services sind 27 Prozent beziehungsweise 20 Prozent reserviert. Interne Personalkosten für IT schlagen mit einem Anteil von 20 Prozent zu Buche. Die geplanten IT-Budgets des Jahres 2004 verteilen sich laut Umfrage zu 52 Prozent auf Betrieb und Wartung und zu 48 Prozent auf Neuanschaffungen.

Kommt der Aufschwung, dann wächst auch der ERP-Markt

ERP-Anwendungen repräsentieren laut Studie den Kernmarkt bei den deutschen mittelständischen Anwendern. Im Visier stünden die Modernisierung bereits vorhandener Lösungen und Teillösungen. Trotzdem sei mit einer echten Belebung des ERP-Marktes erst wieder zu rechnen, wenn sich der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung einstellt. Anders hingegen sieht es im Markt für Dokumentenmanagement aus. Hier soll man schon bald verstärkte Aktivitäten der Anwender beobachten können. Lösungen für IT-Security würden heute und künftig eine entscheidende Rolle einnehmen. Dabei komme es zunehmend zu einer Verknüpfung von ganzheitlichen Sicherheitsstrategien mit Lösungspaketen, bestehend aus Produkten und Services. Der Hardwaremarkt bleibt laut Metagroup weiter spannend. Sowohl bei Servern als auch bei Desktop-Systemen würden die Unternehmen bei positiver Geschäftsentwicklung wieder investieren. Der Dienstleistungsmarkt weist einen Anteil von 28 Prozent am Gesamtmarkt auf. Metagroup erwartet bis zum Jahr 2005 ein solides Wachstum des Serviceanteils bis zu 32 Prozent. Gemäß der Studie gibt der Mittelstand seine Vorbehalte gegenüber IT-Dienstleistungen nach und nach auf und öffnet sich einem sehr breiten Spektrum von Implementierungsdienstleistungen, über Beratung, Wartung und Schulung bis hin zu Betriebsdienstleistungen.

Meinung der Redakteurin:

Endlich! Der heiß umworbene deutsche Mittelstand hat nach langer Verweigerung nun doch die Wichtigkeit der IT erkannt. Und das aus gutem Grund. Der positive Sinneswandel ist ganz klar darauf zurückzuführen, dass immer mehr Lösungen und Services exakt auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden. Weiter so!

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