Nach einem Gastspiel von 26 Monaten bei dem neuerdings gevierteilten Netzwerker Cabletron hat die ehemalige Digital-Netzwerksparte DNPG in Investor Gores Technology Group einen neuen Besitzer gefunden. Der Kaufpreis wird geheim gehalten. Cabletron hatte für die Netzwerker vor zwei Jahren 430 Millionen Dollar bezahlt, war aber mit dem Erwerb nie glücklich geworden. Der OEM-Vertrag mit Compaq kam nie zustande, die Digital-Mannschaft zu integrieren, misslang, und Cab-letron war zudem zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um aus der Akquisition Kapital schlagen zu können.
Laut Cabletron-Sprecher Jan Bause plant Gores, die DNPG als unabhängiges Unternehmen agieren zu lassen. "Sie wird bei Gores sicher nicht untergehen", versicherte er gegenüber ComputerPartner. Die 130 Mitarbeiter werden von Gores übernommen.
Der Investor hofft, mit dem Kauf und dem Produktportfolio, das von Repeaters über Access-Router bis hin zu Multiport-Switches reicht, in den Enterprise-LAN-Markt vorzustoßen. Im SMB-Markt ist er durch den Erwerb von Apple-Netzwerker Farallon bereits präsent. "Mag für Cabletron das Geschäft zu langsam gewachsen sein", erklärte Gores-Manager Frank Stefanik, "für uns hingegen sieht es ausgesprochen gut aus."
Wie darauf die verbliebenen, laut Bause vor allem in den USA treuen DNPG-Partner nach den Wirren um Branding, Strategie und Support sowie dem nie zustande gekommenen OEM-Vertrag mit Compaq reagieren werden, bleibt dahingestellt. Doch da DNPG immerhin ein Drittel zum Cabletron-Umsatz beitrug, beteuert DNPG-General Manager Bill Burger in seinem Brief an die Partner, sie würden weiterhin in den Plänen von Cabletron berücksichtigt. So könne man wie gewohnt über Cabletron die Produkte ordern. Ferner verspricht Burger Support und Produktweiterentwicklung. (wl)
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