CP-Serie "Finanzierung von IT-Firmen", Teil 3

Durchblick im Dickicht der Förderinstrumente

19.08.2011

ERP-Programme

Es gibt Programme, die auf europäischer Ebene durchgeführt werden (ERP-Programme), und solche, die länder- beziehungsweise bundeslandspezifisch sind. Länder- und Bundesprogramme können dabei zum Teil kombiniert werden. Zudem unterscheiden sich die Programme danach, in welcher Phase das Unternehmen sich befindet: Gründung, etabliertes Unternehmen beziehungsweise Turnaround-Situation.

Dabei werden weder die bestehenden Kreditgeber noch die Unternehmer aus der Verantwortung entlassen. Wenn der Unternehmer nicht an sein Vorhaben glaubt und bereit ist, zum Beispiel auch eine Bürgschaft zu stellen, wieso sollte es der Staat mit Steuergeldern tun? Anders sieht es aus, wenn keine Sicherheiten begeben werden können, da etwa die privaten Mittel bereits darauf verwendet wurden, eine neuartige Idee als Prototypen zu realisieren.

Hausbankprinzip

Dabei gilt vielfach das Hausbank-Prinzip. Das heißt, der Kandidat muss zuerst eine Bank finden, die bereit ist, den Antrag entgegenzunehmen. Diese reicht den Antrag nach Zustimmung an die KfW oder LfA weiter und sorgt für die Ausreichung des Darlehns.

Das ist ein nicht ganz einfaches Unterfangen, da die Banken dafür lediglich eine Marge von rund einem Prozent erhalten. Jedoch erhält die Bank eine Haftungsfreistellung von bis zu 80 Prozent, sodass ein Prozent Marge bei einem auf 20 Prozent begrenzten Risiko wieder interessanter erscheint.

Dabei gilt es, als Unternehmen zum Teil auch noch Aufklärungsarbeit zu leisten, da Fördermittel nicht zum traditionellen Kerngeschäft der Banken gehören. Ein erfahrener Berater kann hier unterstützen. Prinzipiell gilt, dass Sparkassen und sowie Genossenschaftsbanken eine stärkere Affinität und mehr Erfahrung bezüglich Fördermittel haben als andere Kreditinstitute.

Unternehmensgründungen

Derzeit erlebt die IT-Branche eine neue Gründerwelle: Sei es, dass sich Freiberufler zusammenschließen, um ein breiteres Feld abzudecken, sei es, dass Manager im Zuge der Konsolidierung der Branche ein Unternehmertum als valide Alternative ansehen. Dabei handelt es sich um Neugründungen wie auch den (teilweisen) Erwerb über ein Management-Buy-in oder -Buy-out. Beides ist unter bestimmten Voraussetzungen förderungsfähig.

Im Zuge der oben erwähnten Neugestaltung der KfW-Förderstruktur gliedert sich dieser auf in KfW-Gründerkredit - StartGeld und KfW-Gründerkredit Universell.

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