Tipps fürs Online-Marketing

Ein Blog und zwei Videos ersetzen keine Strategie

Bernhard Kuntz ist Inhaber der Marketing- und PR-Agentur Die PRofilBerater.

Folgeentscheidungen

Hierauf aufbauend kann der Berater auch Folgeentscheidungen treffen wie:

- Bezogen auf welche Begriffe sollte ich AdWords-Anzeigen schalten, weil ich es mit meiner Webseite selbst (kurz-, mittel- oder langfristig) nicht schaffe, bei Suchabfragen mit Google & Co vorne zu stehen? Des Weiteren:

- Zu welchen Themen sollte ich eine Online-Pressearbeit betreiben, damit meine Zielkunden im Netz, wenn nicht unmittelbar auf meine Webseite, dann doch zumindest auf Artikel oder Pressemitteilungen vor mir stoßen, und so über Umwege auf meine Webseite gelangen?

Ausgehend vom übergeordneten Ziel "Im Netz gefunden werden", kann der Berater auch entscheiden:

- Sollte ich als unterstützendes Element noch einen Blog in meine Webseite integrieren oder Videos auf YouTube stellen oder kann ich hierauf verzichten? Und:

- Sollte ich mich noch in irgendwelchen Social Media engagieren, um die Zugriffszahlen auf meine Webseite zu erhöhen?

Sauber analysieren statt Zeit und Geld verschwenden

All diese Fragen sollten Berater sauber analysieren, bevor sie sich für irgendwelche Marketingaktivitäten entscheiden. Denn das Moderieren von Foren in Social Media und das Betreiben eines guten Blogs frisst viel Zeit. Und sind solche Aktivitäten nicht in eine saubere Strategie eingebunden, ist schnell viel Zeit (und Geld) verschwendet. Hierfür zwei Beispiele.

Beispiel 1:
Oft stellt man bei Beraterseiten fest, dass diese kaum Traffic, also Besucher, haben. Trotzdem ist in die Webseite ein Blog integriert, den der Berater regelmäßig mit Inhalten füllt. Dann fragt man sich: Wozu? Denn offensichtlich hat der Berater hiermit sein Ziel, die Besucherzahlen auf seiner Webseite zu erhöhen, nicht erreicht. Also könnte er den Blog auch einstellen und seine Zeit für andere Dinge verwenden.

Beispiel 2:
Bei YouTube und auf den Webseiten vieler Berater (insbesondere solcher die gerne Speaker wären) stehen inzwischen massenweise (Werbe-)Videos, die in letzten ein, zwei Jahren nur 100 oder 200 Mal aufgerufen wurden. Auch hier stellt sich die Frage: Was hat der Berater davon - außer dass er sich nachts im Hotel seine Videos anschauen kann? Statt solche Videos produzieren zu lassen, hätte er vielleicht besser erst mal dafür gesorgt, dass seine Webseite im Netz gefunden wird. Denn dann würden auch seine Videos häufiger angeklickt.

Ein Grundproblem, mit dem Berater beim Formulieren einer (Online-)Marketingstrategie kämpfen, ist: Das Netz ist selbst ein System. Deshalb kommt man mit Einzelmaßnahmen nicht weit. Vielmehr bedarf es einer Strategie, die die Einzelmaßnahmen verzahnt.

Einzelmaßnahmen zu einem System verzahnen

Das sei an einem Beispiel illustriert. Angenommen ein Berater ist auf das Thema Projektmanagement spezialisiert, und er optimiert seine Webseite auf die entsprechenden Suchbegriffe. Dann erreicht er hiermit maximal, dass seine Webseite in den Google-Trefferlisten auf Seite 10 oder 8 angezeigt wird. Weiter nach vorne kommt er nicht, solange kaum Links von anderen Webseiten auf seine Webseite verweisen. Denn für Google ist die Zahl und Qualität der verweisenden Links ein zentraler Indikator für die Bedeutung einer Webseite. Also sollte sich der Berater parallel zum Thema SEO mit dem Thema Linkaufbau zum Beispiel durch Online-Pressearbeit befassen.

Angenommen nun den umgekehrten Fall: Auf die Webseite eines Beraters verweisen bereits viele Links, aber deren (Quell-)Texte sind nicht auf klar definierte Suchbegriffe optimiert. Dann kann der Berater zum Beispiel durch Online-Artikel und -Videos noch so viele Links aufbauen. Auch dies führt maximal dazu, dass seine Webseite bei entsprechenden Suchabfragen auf Seite 10 oder 8 angezeigt wird. Denn der Berater hat die für eine Top-Platzierung erforderliche Basisarbeit nicht erledigt: nämlich die Webseite selbst für Suchmaschinen zu optimieren.

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