Avayas Apps-Politik
Anders dagegen das Avaya-Konzept. Hier stehen ganz klar Kommunikation und Collaboration im Mittelpunkt. Das Arbeiten mit anderen Applikationen tritt dabei eher in den Hintergrund. So sucht der User eine Virtualisierungsstrategie wie bei Cisco vergeblich.
- In den vergangenen zwölf Monaten haben viele Unternehmen Erfahrungen mit Social-Media-Tools gesammelt. Es wurde getestet, wie und in welchen Bereichen sich diese Kommunikationswerkzeuge vorteilhaft für den Geschäftsbetrieb einsetzen lassen. Die Berufseinsteiger der Generation Internet haben dazu einen entscheidenden Anteil beigetragen, denn sie nutzen Social-Media-Plattformen zur optimalen Vernetzung mit Freunden und Bekannten. Unternehmen werden diese Erfahrungen vermehrt aufgreifen und nun ihrerseits Social-Media- und Web-2.0-Tools im Marketing, Vertrieb und Customer Support einsetzen, um Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner besser einzubinden.
- Berufseinsteiger, die mit dem Web und einer großen Bandbreite mobiler Endgeräte aufgewachsen sind, wollen die Kommunikations-Tools, die sie privat verwenden, auch im Job einsetzen. Einige Unternehmen gehen so weit und erlauben die Verwendung privater Smartphones und anderer Systeme. Die Ausstattung der Arbeitsplätze verändert sich damit noch einmal massiv. Die Heterogenität wird deutlich steigen. Heutige Berufseinsteiger nutzen die unterschiedlichsten mobilen Endgeräte, sie sind immer online und greifen auf Daten jeder Art zu. Unternehmen müssen daher ein gut ausbalanciertes IT-Sicherheitskonzept etablieren - nach dem Motto "so viel individuelle Freiheit wie möglich und gleichzeitig so viel Sicherheit wie notwendig".
- Die Nutzung von UCC als Cloud-Service wird sich in diesem Jahr verstärkt durchsetzen. Ohne Investitionen in die eigene Infrastruktur beziehen Unternehmen alle UCC-Funktionen sehr flexibel als Dienstleistung und können diese monatlich pro Anwender oder volumenbasiert ohne feste Laufzeit abrechnen. Einer der wichtigsten Vorteile ist das "Pay-as-you-use"-Modell. Durch die nutzungsbezogene Abrechnung werden die ansonsten durch den Erwerb von Hardware und Softwarelizenzen entstehenden Fixkosten in variable Kosten umgewandelt. Gerade in der heutigen Zeit, wo Unternehmen mit einem stagnierenden oder rückläufigen IT-Budget auskommen müssen, ist die Kostenersparnis und Flexibilität ein zentrales Motiv.
- Angesichts zunehmend mobiler Arbeitsweisen etablieren sich Smartphones mit den unterschiedlichsten Betriebssystemen als wichtige Business-Tools. Mit einer aktuellen Lösung für Enterprise Fixed Mobile Convergence (eFMC) erhalten mobile Mitarbeiter jederzeit und überall Zugriff auf unternehmenskritische Applikationen. Anwender sind immer mit dem am besten verfügbaren Netz (Enterprise WLAN, Mobilfunk, Hotspot unterwegs oder einem drahtlosen Netz im Home Office) verbunden. Durch eine wirksame Verschlüsselung der Verbindung bleibt die Vertraulichkeit und Sicherheit gewährleistet. Für die Außendienstmitarbeiter bedeutet eFMC, dass sie keine komplexen VPN-Lösungen konfigurieren müssen, sondern die Vorteile der automatischen und nahtlosen Sicherheit nutzen können, für die mobile Geräte von heute optimiert sind.
- Für die Weiterentwicklung der IT, deren Betrieb und ebenso für die TK-Lösung war in der Vergangenheit nahezu naturgemäß einzig die IT-Abteilung zuständig. Hier hat sich schon seit einiger Zeit ein Wandel vollzogen. Bei vielen Projekten und der Einführung neuer Kommunikationstechnologien ging die Initiative von den Fachabteilungen aus. Dieser Trend wird sich 2011 noch verstärken. Vor allem dort, wo die vorhandenen und teils veralteten Kommunikations-Tools mit dem schnell wachsenden Bedarf nicht mehr mithalten können, fordern die Fachabteilungen rasch deutliche Verbesserungen. Die IT-Abteilung hat dann die Aufgabe, die dazu notwendige technologische Infrastruktur zu konzipieren und entweder selbst oder über einen qualifizierten Dienstleister bereitzustellen.
Allerdings wird für den Sommer die Integration eines Citrix-Client auf dem Flare erwogen, so dass sich auf diesem Weg Unternehmensapplikationen nutzen ließen. Noch ein zweiter Weg ist dem Anwender zurzeit verbaut: Der Zugiff auf Android-Apps ist gesperrt. Lediglich Avaya-Partner haben die Möglichkeit, angepasste beziehungsweise branchenspezifische Apps auf das Gerät zu bringen. Ab Mai will das Unternehmen jedoch einen eigenen App Market starten. Ab diesem Zeitpunkt sollen auch ausgewählte Apps frei verwendet werden können.
Anders sieht es mit der Benutzeroberfläche "Avaya Flare Experience" des Tablets aus: Sie feiert zwar auf dem Flare ihre Feuertaufe, soll später aber auf andere Geräte portiert werden. Interessant daran sind die kontextabhängigen Funktionen, mit denen Chat, Mail, soziale Netze und Video kombiniert werden. Im Backend nutzt Flare Experience die Kommunikationssoftware "Avaya Aura" und deren Unified-Communications-Funktionen. Letztlich ist Aura für Kommunikationsservices zuständig und sorgt für eine einheitliche Infrastruktur.
Was sich in der Theorie nicht allzu aufregend liest, führte bei der praktischen Vorführung zu einem kleinen Aha-Erlebnis - nachdem die Enttäuschung über die fehlende Möglichkeit, Apps zu installieren, verflogen war. Selten ließen sich die unterschiedlichsten Kommunikationsdienste eines Geräts so intuitiv steuern wie mit dem Flare.
Videokonferenz at your fingertips
So musste ein Kontakt aus dem Adressbuch lediglich mit dem Finger in den Kegel des symbolischen Scheinwerfers gezogen werden, um eine Videokonferenz zu starten. Wollen zwei Konferenzteilnehmer sich virtuell unter vier Augen unterhalten - kein Problem: Sie müssen nur ihre Bilder in einen separaten Raum ziehen. (Computerwoche/haf)