Eine neue Stelle suchen - wie und wann?

11.07.2007
Von Kuntz 

Aktuell boomt jedoch die Konjunktur. Deshalb sollten berufserfahrene Arbeitnehmer gerade jetzt darüber nachdenken, ob der richtige Zeitpunkt gekommen ist, eine neue Stelle zu suchen. Diesen verpassen viele. Ein Grund hierfür ist: Ein Student, der seine Diplomarbeit schreibt, weiß genau "In neun Monaten habe ich mein Diplom. Also sollte ich allmählich Bewerbungsfotos machen". Solch deutliche Signale, dass die Zeit reif für eine Neuorientierung ist, gibt es bei Berufstätigen oft nicht, betont Dr. Kraus, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal. "Meist sind die Signale eher schwach." Zum Beispiel: Der Chef gibt neue, knifflige Aufgaben an Kollegen. Oder die erhoffte Gehaltserhöhung bleibt aus. Oder die vakante Bereichsleiterstelle wird extern besetzt.

Fragt man berufserfahrene Arbeitnehmer, die in einer beruflichen Sackgasse stecken, ob diese Entwicklung überraschend kam, dann gestehen viele: "Nein. Diese Entwicklung war absehbar. Ich wollte sie aber nicht wahrhaben." Die Hauptursache hierfür laut Adensam: "Wenn Berufserfahrene sich beruflich neu orientieren, müssen sie häufig ihre gesamte Lebensplanung überdenken." Deshalb verharren sie oft bei ihrem aktuellen Arbeitgeber bis im Extremfall die Kündigung auf ihren Tisch flattert.

Know-how und Erfahrung dokumentieren

Ein Problem vieler älterer Stellensucher beim Sich-Bewerben ist: Sie können ihre Kompetenz nur schwer belegen, weil ihre 15 oder 20 Jahre alten Diplome wenig über ihr aktuelles Können aussagen. "Und Arbeitszeugnisse beschreiben meist nur vage die ausgeübten Tätigkeiten", betont Prof. Müller-Siebers. Außerdem schenken viele Personaler ihnen wenig Vertrauen. Schließlich weiß niemand, ob der Bewerber wirklich spitze ist oder ob der alte Arbeitgeber das Zeugnis nur deshalb so positiv formulierte, um sich die Abfindung zu sparen.

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