Könnte Schule machen

Erstes Gesetz gegen Cybermobbing

01.07.2008
Rund zwei Jahre nach dem Selbstmord einer 13-Jährigen schafft der US-Bundesstaat Missouri den ersten Präzedenzfall gegen Cybermobbing, andere Staaten könnten dem Beispiel folgen.

Rund zwei Jahre nach dem Selbstmord einer 13-Jährigen schafft der US-Bundesstaat Missouri den ersten Präzedenzfall gegen Cybermobbing (Online-Beschimpfung bzw. Online-Häme), andere Staaten könnten dem Beispiel folgen. Denn auch Gesetze gegen Spam, unfaire Online-Werbung und Betrügereien im Internet wurden erst von einzelnen US-Bundesstaaten geschaffen und dann in aller Welt eingeführt.

2006 hat sich Megan Meier, damals 13 Jahre jung, in einen angeblich 16-jährigen Chat-Partner verknallt, der Bereichten zufolge nur geschaffen wurde, um dem Mädchen eins auszuwischen. Als der Cyber-Romeo sich plötzlich von ihr abwandte und begann, sie in MySpace aufs Übelste zu beleidigen, brachte sich Megan um.

Wie es sich später herausstellte, handelte es sich bei dem Mobbing-Täter keineswegs um einen Jungen, sondern um eine 49-Jährige aus der Nachbarschaft, die jetzt vor Gericht steht.

Lori D. drohen nun bis zu 20 Jahre Haft, diese streitet aber ab, für die "Josh"-Seite in MySpace verantwortlich zu sein. Als Motiv für die Tat wird gewertet, dass die Tochter von D. ursprünglich mit Megan Meier befreundet war, sich dann aber mit ihr zerstritten hatte.

Sollte Cybermobbing wirklich international zum Straftatbestandteil werden, dann müssten sich etliche Chatter einen Maulkorb verpassen. Denn Pöbeln und leichte Seitenhiebe gehören nun mal wie das Klappern zum Handwerk. Sollte sich der Fall aber tatsächlich so abgespielt haben, wie von der Staatsanwaltschaft in Missouri dargestellt, dann ist das nichtsdestotrotz verurteilenswert. (kh)

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