Digital Signage für Werbung und Information

Es muss kein XXL-Display sein

03.12.2007
Die traditionelle Plakatwerbung wird mehr und mehr von Public Displays abgelöst. Der Größe der Displays scheinen dabei keine Grenzen gesetzt zu sein. Aber nicht jeder muss in diesen Dimensionen werben, meint Jürgen Winkler.

Dass für Werbezwecke auch kleinere Bildschirme zielführend sind, hat sich im Fachhandel bereits erwiesen. Hier werden sogenannte Digital-Signage-Systeme schon erfolgreich eingesetzt. Digital Signage ist der Oberbegriff für den Einsatz digitaler Medieninhalte bei Werbe- und Informationssystemen wie elektronische Plakate, Werbung in Geschäften, digitale Türbeschilderung oder Großbildprojektionen. Über Monitore werden dabei Werbebotschaften und digitale Medieninhalte kostengünstig und zielgerichtet ausgestrahlt.

Die Auswahl an erhältlichen Lösungen ist groß. Einige Systeme bestehen allein aus einem DVD-Player und einem Monitor. Sind die Inhalte nicht mehr aktuell, muss eine neue DVD erstellt werden. Modernere Systeme bieten hier mehr Flexibilität. Sie bestehen aus drei Komponenten: Benötigt wird ein Wiedergabemedium, beispielsweise ein Flachbildschirm, die Inhalte werden mittels einer Software verwaltet, und zur Speicherung der Daten muss ein PC vorhanden sein. Die Anschaffungskosten für ein Digital-Signage-System sind dadurch überschaubar. Um die Aufmerksamkeit der Kunden zu erzielen, bedarf es also nicht unbedingt eines großen Display-Netzwerkes. Schon der Einsatz eines einzigen Monitors hat eine verkaufsfördernde Wirkung, vorausgesetzt, die Platzierung stimmt. Denn hier liegt die Schwierigkeit.

Die Technik allein tut es nicht

Wer Displays zur Verkaufsförderung einsetzen will, muss die richtige Platzierung im Ladenlokal berücksichtigen und die Inhalte auf die gewählten Orte abstimmen. Jeder Standort hat dabei besondere Auswirkungen auf die Wahrnehmung durch den Kunden. Arbeitet man mit Touchscreens, ist der Erfolg oder Misserfolg eines jeden Standortes messbar. Die abgerufenen Informationen werden im Hintergrund erfasst und können ausgewertet werden. Dadurch stellt sich zum einen sehr leicht heraus, was Kunden besonders interessiert. Die Ergebnisse können so auf das bestehende Angebot angepasst werden. Zum anderen lässt sich auch ablesen, wie oft das System am entsprechenden Standort genutzt wurde, sodass gegebenenfalls eine neue Platzierung in Betracht gezogen werden muss.

Mit Digital Signage zu werben weist gegenüber der klassischen Plakatwerbung Kostenvorteile auf. Wer die Anschaffungskosten für ein solches System scheut, kann es zwar leasen. Durch die Vermietung von Werbeplätzen lassen sich die Einkaufskosten aber schnell amortisieren und sogar zusätzliche Einnahmen verzeichnen. Systemhäuser profitieren durch den Einsatz von Digital Signage gleich mehrfach: Die Umsätze können gesteigert werden, außerdem lassen sich durch das Angebot und die Implementierung der Produkte völlig neue Zielgruppen erschließen.

Digital Signage muss nicht allein zu Werbezwecken genutzt werden. Dem Kunden werden damit auch nützliche Informationen an die Hand gegeben. So ist es unter anderem möglich, lokale Nachrichten und den Wetterbericht auszustrahlen. Der gezeigte Informationsgehalt sollte sich stark an der Zielgruppe orientieren. In Abhängigkeit von der Tageszeit und mit wechselndem Publikum können ausgewählte Informationen ganz gezielt übermittelt werden. All das definiert der Händler bereits im Vorfeld mithilfe einer speziellen Software und speichert es auf seinem PC. Selbstverständlich sind Änderungen jederzeit möglich. Einige Systeme erlauben die Steuerung mit dem Handy, sodass auf aktuelle Gegebenheiten sehr kurzfristig reagiert werden kann. Digital Signage eignet sich ideal, um den Kunden neue Technologien zu vermitteln, und zeugt zudem von der Kompetenz des Händlers.

In einer Bank können die Kunden per Handy Informationen auf dem Public Display abrufen.
In einer Bank können die Kunden per Handy Informationen auf dem Public Display abrufen.
In kleineren Geschäften wie hier eines für Sportartikel ist ein großes Public Display unangebracht.
In kleineren Geschäften wie hier eines für Sportartikel ist ein großes Public Display unangebracht.

Durch den vermehrten Einsatz von Digital-Signage-Systemen im Handel steigt auch die Nachfrage nach grafischen, technischen und redaktionellen Dienstleistungen. Mit dem Kauf der Hardware allein ist es oft nicht getan. Hier sind Installationsdienste, Netzwerktechniker und eine entsprechende Software gefragt. Nicht zuletzt müssen die Daten, die später auf dem Monitor zu sehen sein sollen, generiert werden. Für Anbieter von Digital-Signage-Lösungen bedeutet das, dass sie sich Gedanken über ein Gesamtkonzept machen müssen, um ihre Kunden angemessen beraten und betreuen zu können. Die Zusammenarbeit mit entsprechenden Partnern hat sich für viele als positiv erwiesen.

Jürgen Winkler

ist Experte in Sachen Digital Signage und Geschäftsführer der CityBoomer GmbH (www.cityboomer.de) in Bad Camberg. Das Unternehmen ist auf Digital-Signage-Lösungen mit Handysteuerung spezialisiert und arbeitet ausschließlich mit Sys-tempartnern vor Ort zusammen.

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