Frost & Sullivan

Europas Solarenergie bekommt Konkurrenz

25.06.2009

Der Westeuropäische Markt im Einzelnen

Was die Ländermärkte betrifft, verfügt Deutschland nach wie vor über eine starke Position innerhalb Europas. Der Einzelhandel leidet gegenwärtig unter dem mangelnden Verbrauchervertrauen und der geringen Bereitschaft zum Geldausgeben. Positiver sieht es bei kommerziellen Projekten aus: Viele große Hersteller haben angekündigt, ihre Kapazität zu erweitern oder neue Anlagen zu bauen. So hat bei Cottbus der Bau des mit 63 Megawatt Gesamtleistung bislang größten Photovoltaikkraftwerks in Deutschland begonnen.

Frankreich favorisiert traditionell die Technologien der gebäudeintegrierten Photovoltaik (GIPV), einer Anwendung, für die der höchste Tarif von bis zu € 0,55/kWh gezahlt wird. Bakhareva kommentiert: "Das Land hat zwar in den letzten fünf Jahren recht vernünftige Wachstumsraten erzielt, doch hat man allgemein den Eindruck, dass sich der Solarmarkt besser entwickelt hätte, wenn die Politik alle Arten von Installationen gleich behandelt hätte."

Seit Einführung eines neuen Einspeisungstarifs im Frühjahr 2007 ist Spanien zu einem wichtigen Abnehmer für die Solaranlagen geworden. Die Bauträger beeilten sich, noch vor September 2008 so viele Systeme wie möglich zu installieren, um sich den Vorteil eines großzügigen Einspeisetarifs von € 0,42 pro kWh zu sichern. Dies führte dazu, dass die Regierung mit Anträgen überhäuft wurde und es zu erheblichen Verzögerungen kam. Nach der Genehmigung von 392 Projekten begrenzte die Regierung die Förderung und senkte die Tarife. Im Ergebnis dürfte bei der im Jahr 2009 neu installierten Kapazität kaum wieder das Niveau von 2008 erreicht werden.

Italien und Griechenland haben das Potenzial, aufgrund attraktiver Tarife erfolgreiche neue Märkte zu werden. Allerdings führen administrative Hürden dazu, dass sie vorerst schlafende Riesen bleiben. Ein weiterer neuer Markt, die Tschechische Republik, startete seine Solarenergiebranche im Jahr 2007 mit der Installation von 4,5 MW Solarleistung. Gerade die Tschechische Republik könnte sich 2009 in einen der wachstumsstärksten Märkte verwandeln, so Frost & Sullivan abschließend. (go)

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