Fachkräftemangel: Unternehmen fahnden in Hochschulen nach IT-Einsteigern

24.07.2007

Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse zu verstehen, ist heute essentielles Know-how für IT-Fachkräfte und die wichtigste Veränderung der Anforderungen.

In diesem Zusammenhang bekommen auch Quereinsteiger ihre Chance. Zwar richten sich 62,4 Prozent der Stellenausschreibungen an Bewerber mit Informatikabschluss, dies ist aber kein Muss. 36,3 Prozent der Unternehmen suchen Ingenieure, ein Drittel Wirtschaftswissenschaftler. In 12,1 Prozent der untersuchten

Stellenangebote lassen die Unternehmen die Studienrichtung bewusst offen. Selbst IT-Anfänger ohne Universitäts- oder Fachhochschulabschluss stellen mit einer vergleichbaren Berufsausbildung für die Akademiker eine Konkurrenz dar. Vor allem Berufseinsteiger mit einem hohen Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge aus der Praxis haben gute Karten. Knapp 70 Prozent der IT-Firmen setzen bei ihrem IT-Nachwuchs betriebswirtschaftliche Kenntnisse voraus - egal was die Bewerber vorher studiert oder gelernt haben. Dies gilt auch für die Mehrheit der Jobpositionen.

Selbst bei der Hälfte der Jobangebote für Programmierer erwarten die Firmen BWL-Kenntnisse. Im Projektmanagement und für IT-Berater sind sie sowieso Pflicht.

Neben dem technischen und wirtschaftlichen Know-how geht es den Unternehmen vor allem um den Servicegedanken. Dies betrifft in erster Linie Stellenausschreibungen, die sich an künftige IT-Berater richten. Deshalb ist die Persönlichkeit der jungen IT-Fachkräfte ein entscheidender Faktor bei der Auswahl neuer Mitarbeiter. Ohne den Nachweis sozialer Kompetenzen haben Bewerber bei deutschen IT-Unternehmen schlechte Aussichten auf die Wunschposition. Mehr als drei von vier Personalchefs erwarten von den künftigen IT-Kräften vor allem Teamgeist. Zwar gibt es auch heute noch vereinzelt Anwendungsentwickler, die relativ abgeschottet programmieren. Bei der großen Mehrzahl der IT-Jobs handelt es sich dagegen um Teampositionen. Darüber hinaus gehören in mehr als 50 Prozent der zu vergebenen Jobs Kommunikationsstärke sowie Eigeninitiative zum Anforderungsprofil der IT-Mitarbeiter. Das zeigt, dass das Klischee vom kontaktscheuen, passiven Computerfreak schon längst der Vergangenheit angehört.

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