Firmen ignorieren Service Pack 2

27.09.2004
Durch Microsofts 2002 ins Leben gerufene "Trustyworth Computing"-Initiative sollte das Ende 2001 in den Markt gebrachte Windows XP das Aushängeschild schlechthin für ein sicheres Windows-Betriebssystem werden. Sicheres Computing mit einem Betriebssystem aus Redmond - ein besseres Marketing hätte sich die Company kaum vorstellen können nach all den Flops, Lücken und Administratorenflüchen der letzten Jahre.

Durch Microsofts 2002 ins Leben gerufene "Trustyworth Computing"-Initiative sollte das Ende 2001 in den Markt gebrachte Windows XP das Aushängeschild schlechthin für ein sicheres Windows-Betriebssystem werden. Sicheres Computing mit einem Betriebssystem aus Redmond - ein besseres Marketing hätte sich die Company kaum vorstellen können nach all den Flops, Lücken und Administratorenflüchen der letzten Jahre.

Dass die Initiative im Windows XP Service Pack2 v(SP2) vorläufig, vor Longhorn, kulminieren sollte, war damals in Redmond so nicht geplant, doch es kam so. SP2 ist nach Ansicht von Microsoft, aber auch Marktkennern, das umfangreichste Update aller Microsoft-Zeiten dar. Sein Schwerpunkt: zahlreichen Sicherheitsverbesserungen. Entsprechend wírd SP2 vermarktet. Laut Microsofts Planung sollen 100 Millionen Pakete bis Ende dieses Jahres verteilt sein.

Doch aktuell scheint es nicht so, als würde das Service Paket solchen Zuspruch erfahren. Im Gegenteil: Nur ein Fünftel der geplanten Downloadzahl, rund 20 Millionen, konnte erreicht werden. Der Grund: Firmen ignorieren das Sicherheits-Update. Das berichtet der englische Newsdienst "Inquirer".

Als Grund dafür nennt "Inquirer", dass zahlreiche Microsoft-Programme und unabhängige Applikationen mit SP2 nicht oder nur nach einigem Programmieraufwand zusammen arbeiten. Zwar sagt Microsoft, das selbst eine lange Liste der problematischen Programme veröffentlicht hat und zudem in einem Knowledge Base-Artikel geraten hat, eine neue Sicherheitsfunktion des SP2 in gew Fällen zu deaktivieren, lediglich rund zwei Prozent der Programme würden nicht mehr funktionieren, doch das Vertrauen von Unternehmen in solche Aussagen scheint nicht gerade groß zu sein. Unternehmen würden folglich SP2 aus komplettes Update betrachten und folglich sich erst dann darum kümmern, wenn sie Zeit dafür hätten.

Laut dem englischen Newsdienst dürfte aber auch der Veröffentlichungstermin des Updates an dem bisher mageren Interesse Schuld sein. Denn die meisten Universitäten sind zu Se-mesterbeginn mit anderen Dingen als IT-Updates beschäftigt.

Allerdings zeigt sich Microsoft zuversichtlich, die anvisierte SP2-Verbreitung noch zu erreichen. Das Unternehmen werde die Anzahl der über Windows Update versendeten Nachrichten über die Verfügbarkeit vom SP2 deutlich erhöhen. "Microsoft verfolgt und verwaltet die Downloads vom SP2 genau und die Zahl der Downloads pro Tag wird mit der Zeit steigen", erklärte ein Microsoft-Sprecher.

Die beiden Versionen XP Pro und Home machen derzeit etwas mehr als die Hälfte der etwa 390 im Umlauf befindlichen Millionen Windows-Betriebssysteme aus. (wl)

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