Der ifo-Geschäftsklima-Index gilt hierzulande als ein wesentlicher Indikator für die wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik. Monatlich präsentiert zeigt er an, was Unternehmen glauben, wie sich ihre aktuelle Lage entwickelt hat und darüber hinaus, wie sich ihre Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate entwickeln werden.
Was der Index nicht kann und woran ihm mangelt, ist: Wie beurteilen Verbraucher das geschäftliche Klima? Werden Sie kaufen und die lahmende Binnenkonjunktur ankurbeln? Oder aber ihre schrumpfende Einkommen horten?
Diesem Mangel an Wissen über den Endverbraucher versucht jetzt der so genannte "Depressionsbarometer" abzuhelfen.
Er steht online zur Verfügung und ermittelt anhand von acht Fragen - zum Beispiel "Können wir uns noch an einer guten Fernsehsendung erfreuen?" "Blicken wir mit Freude in die Zukunft?"-, wie es um den Optimismus des Befragten bestellt ist beziehungsweise wer, bereits von düsteren Ahnungen gezeichnet, sich als depressiv einschätzen muss.
Die scheint´s wissenschaftliche Skala reicht von 0 bis 21 und von "Normalbereich" (O-7) über "Verdacht auf Depression" (8-10) bis zu "Behandlungsbedürftige, schwere Depression" (11 - 21). Letztere beide legen übrigens den Besuch eines Psychotherapeuten nahe.
Aktuell steigt der Index in Richtung "Verdacht auf Depression".
Wer an der auf ein halbes Jahr angelegten Selbsteinschätzung teilnehmen will, sollte nicht nur den Gewinn, ein Buch mit dem schönen Titel " SOS Depression", ins Auge fassen, sondern sich fragen, ob allein die Tatsache, dass es die Umfrage gibt, schon als Zeichen der Depression gewertet werden muss. Merke: Wer surft, muss die Welle, auf der er reitet, nicht kennen.
Die Ergebnisse der Umfrage werden übrigens "am 19.11.2005 im Rahmen des Überfalls auf die Depression in Berlin präsentiert", so die Betreiber der Seite. (wl)