Apple Mail

Häufigste Probleme und Lösungen

Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.

Problem: Eine Mail ist plötzlich weg

Der Grund: Ein Designmangel

Kaum etwas ist für Anwender irritierender: Eben hat man noch die Mail eines Kollegen gelesen, plötzlich ist sie aus der Liste in der Eingangs-Übersicht verschwunden.

Schuld daran ist oft, dass die E-Mail-Liste im Posteingang eine dynamische Liste ist - wie bei einem intelligenten Ordner handelt es sich eigentlich um eine Suchanfrage. Im Prinzip eine komfortable Funktion, man kann auch einen Eingang mit 20 000 Nachrichten in Sekunden nach Kategorien wie Absender, Betreff und Ungelesen sortieren. Apple spart sich dadurch ein komplexeres Verwaltungssystem wie bei Outlook. Das Konzept hat aber einen Haken: Findet aber im Hintergrund ein Abgleich zwischen Mail und E-Mail-Server statt, verschwinden manche E-Mails kurzzeitig aus der Ansicht. Eine Lösung für diese „Eigenheit“ von Mail gibt es nicht, man kann nur Ruhe bewahren und warten. Ungeduldige können als Notlösung auf die Weboberfläche des E-Mail-Providers zugreifen - schließlich tritt dieser Houdini-Effekt nur sehr selten auf.

Problem: Kein Abschicken und Abrufen von Mails möglich

Der Grund: Meist der Provider

Gelegentlich weigert sich Mail eine E-Mail zu versenden und in der Postfach-Leiste erscheint neben dem Postfach ein Störungssymbol. Traditionell fängt man in dieser Situation an, seine Kontoeinstellungen zu überprüfen. Hat man aber hier nicht durch ein Update oder eine Migration etwas geändert, bringt dies wenig. Der Umstieg aller E-Mail-Provider auf eine verschlüsselte Übertragung hatte im letzten Jahre einige Probleme verursacht, allerdings sollte dieser Umstieg aktuell keinen Ärger mehr verursachen.

Meist ist statt Mail aber der E-Mail-Provider der Schuldige. Für die Dienste iCloud und Google kann man die Verfügbarkeit auf eigenen Status-Seiten überprüfen, manchmal sind auch nur einzelne Funktionen betroffen und der Empfang ist weiter möglich.

Kommen Verbindungsprobleme häufiger vor, empfiehlt Apple eine etwa hemdsärmelige Lösung: Einen neuen Button in der Menüleiste zu installieren. Dazu öffnet man über „Darstellung/Symbolleiste anpassen“ die Symbolübersicht.

Der Offline-Button hilft bei Verbindungsproblemen.
Der Offline-Button hilft bei Verbindungsproblemen.

Per Drag-and-drop kann man nun den Button „Alle Accounts offline schalten“ in die Menüleiste ziehen. Manchmal genügt das On- und Offline-Schalten der Account nämlich, um das Verbindungsproblem zu beheben. Um die Verbindung zu prüfen, bietet Mail außerdem die Option „Fenster/Verbindung prüfen“. In einem Fenster erfährt man dann, ob der E-Mail-Server erreichbar ist. Klickt mit der rechten Maustaste auf das E-Mail-Postfach kann man außerdem über „Accountinformationen“ Informationen über den E-Mail-Dienst abrufen.

Speedport-Router verweigert Mail-Versand

Ein Problem, das auftreten kann, wenn man von der Telekom zwangsweise auf einen IP-Telefonanschluss umgestellt wird und auch einen neuen Router benötigt: Mails lassen sich über iCloud-Konten plötzlich nicht mehr versenden. Daran trägt dann nicht Apple Schuld, sondern die Telekom, genauer gesagt, die Konfiguration des Routers Speedport W724V. Der kennt Apples Mail-Server smtp.icloud.com nämlich noch nicht, in seiner ab Werk vorkonfigurierten Whitelist fehlt Apples Server. Mittlerweile ist das auch der Telekom aufgefallen, dass nicht nur ein winziger Bruchteil ihrer Kunden nach Umstellung des Anschlusses wie der Ochs vorm Berg die Fehlermeldungen seines Mail-Clients liest und hat eine Anleitung veröffentlicht, wie man den Server nachträgt. Bleibt zu hoffen, dass die Telekom die Werkseinstellungen bald ändert. pm

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