Heimvernetzung einmal anders

19.02.2004
Die Vision der multimedialen Wohnlandschaft mit kompletter Vernetzung aller Systeme ist in greifbare Nähe gerückt. Jetzt taucht die Frage auf: Kupfer oder Wireless oder ... Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Mit klassischer Kupferverkabelung werden die Datenaufkommen bei multimedialer Vernetzung auch zu Hause wohl kaum zu bewältigen sein, glaubt der Schweizer Kabelspezialist Reichle & de Massari. Deshalb will das Unternehmen Lichtwellenleiter auch in Privathäusern etablieren. POF - Plastic Optical Fiber - soll als Medium für digitale Heimnetzwerke und als leistungsstarke Ergänzung zu Koax, Kat. 5 und Wireless-LAN in Zukunft überall zum Einsatz kommen.

Kostengünstig und robust

POF ist kostengünstig, robust, biegsamer als Glasfaser, abhörsicher und frei von elektromagnetischen Feldern. Der schnelle serielle IEEE-1394-Bus, der sich bei der Vernetzung von Multimediatechnik immer mehr durchsetzt, reicht über Kupferkabel nur 4,5 Meter weit. Über POF reicht er durchs ganze Haus - 100 Mbit/s über 50 Meter sind machbar. Mit dem Verbindungssystem RCC45 von R&M hält der Kunststoff-Lichtwellenleiter Einzug in die strukturierte Heimverkabelung.

Bei RCC45 handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bekannten RJ45-Schnittstelle. Zwei zusätzliche Verbinder im Stecker-Interface nehmen die Sende- und Empfangsdioden für die Lichtwellenleiter auf. So lässt sich ein Fiber-Optic-Netzwerk zusammen mit dem LAN aufbauen. Mit den entsprechenden Komponenten und Werkzeugen kann ein Installateur POF-Anschlüsse im Minutentakt konfektionieren. Erste Erfahrungen wurden bereits in Schweizer Wohnbauprojekten gesammelt.

Meinung des Redakteurs

Kunststoff-Lichtwellenleiter werden die Netztechnik revolutionieren, denn nur diese "Lichtkabel" lassen sich einfach und kostengünstig verlegen und konfektionieren, was bei Glasfaser nicht möglich ist.

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