Hohe Nachfrage

Hersteller-Lieferschwierigkeiten bremsen DexxIT

16.07.2010

Dauerthema "Schweinepreise"

Das Thema Schweinepreise beschäftigt weiterhin den Channel.
Das Thema Schweinepreise beschäftigt weiterhin den Channel.
Foto: Christian Toepfer

Die aktuelle Marktsituation sieht der Vertriebsmanager weiterhin durch Preiserosion gekennzeichnet. Allerdings habe sich dies hierzulande durch den schwachen Euro etwas abgeschwächt. Ein Problem sei jedoch die Markttransparenz insbesondere durch Preisvergleichsportale, die zu einem immensen Preisdruck führen. "Das Problem sind dabei nicht die großen E-Tailer. Es sind eher die kleineren, die sich über Preissuchmaschinen positionieren aber dann die Ware nicht liefern können", klagt Schneider.

Zusätzlich geraten die Preise durch EU-Parallelimporte ins Rutschen. Gerade bei Herstellern, die Probleme mit einer gesamteuropäischen Preispolitik haben, schwappen die Produkte auch auf den deutschen Markt: "Die Ware sucht sich immer irgendwie ihren Weg", weiß Schneider. Problematisch seien aber auch manche Bonifizierungsprogramme der Hersteller. So sei es durchaus üblich, dass Fachhandelsunternehmen zwar Preisnachlässe für die Beratungsleistung im stationären Handel in Anspruch nehmen, diese aber im Online-Handel dazu nutzen, den Preis zu drücken.

Im Gegensatz zu den innereuropäischen Importen kommt es aber auch zu Preisdumping durch rechtlich bedenkliche Waren. So führen Gesetzesverstöße wie Umgehung der Elektroschrottverordnung oder der Urheberrechtsabgabe sowie Urheber- und Markenrechtsverletzungen durch Nicht-EU-Importe zu Billigangeboten.

Schneider wundert es nicht, dass mancher E-Tailer Ware weit unter den üblichen Preisen anbieten kann, sei es legal oder illegal. Der Vertriebsleiter sieht hier vor allem die Hersteller in der Pflicht, um das Dauerthema "Schweinepreise" in den Griff zu bekommen. So fordert er "ein klares Vorgehen gegen Gesetzesverstöße", eine Überprüfung der Bonus- und WKZ-Programme sowie eine gesamteuropäische Preisgestaltung.

Doch trotz aller Widrigkeiten des Marktes sieht DexxIT optimistisch in die Zukunft. So wurde der Einkauf mit sieben zusätzlichen Mitarbeitern aufgestockt. Zudem wurde die Logistik mit eine Drittel mehr Kommissionierplätzen ausgestattet und die Lagerkapazität um 1.500 Palettenstellplätze erhöht. "die Weichen für ein gesundes Wachstum sind gestellt", ist sich Hans-Jürgen Schneider sicher. (awe)

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