High-End-Servermarkt geht 1998 in die Knie

04.08.1999

FRAMINGHAM: Die Gesamtumsätze mit High-End-Servern sind 1998 gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent geschrumpft. Der Grund: Durch die Asienkrise und den schwachen Yen sind die Aufträge der sonst so kapitalträchtigen Japaner weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.Marktforscher IDC schätzt das Volumen der 1998 umgesetzten Superboliden immerhin noch auf 16,3 Milliarden Dollar. Entgegen der allgemein rückläufigen Umsätze gab es 1998 aber auch strahlende Gewinner. So konnte Sun Microsystems den Umsatz mit High-End-Servern um 108 Prozent auf 907 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. Der Marktanteil des amerikanischen Unternehmens stieg damit 1998 auf 5,6 Prozent. Noch kräftiger zulegen konnte Amdahl: Mit einem Plus von 135 Prozent und den Servern der Millennium-700-Reihe ist der Fujitsu-Tochter ein glänzendes Comeback gelungen. Dies verdankt das Unternehmen mit Sitz in Sunnyvale, Kalifornien, allerdings zum Teil auch seiner Rolle als Wiederverkäufer für den Sun E10000. 715 Millionen Dollar Umsatz und ein Marktanteil von 4,4 Prozent sprechen für sich. Auf der Gewinnerseite befinden sich auch KlassenpruÆmus IBM sowie Compaq. Big Blue konnte seinen Umsatz mit High-End-Servern um 17 Prozent auf sechs Milliarden Dollar steigern.

Alle anderen Top-Anbieter mußten dagegen heftige Verluste hinnehmen: Hitachi-Hersteller (Hitachi Data Systems, Comparex und Olivetti) mußten Umsatzeinbußen von 37,7 Prozent wegstecken. Mit nur mehr 1,1 Milliarden Dollar Gesamtumsatz fiel ihr Marktanteil von zehn auf sieben Prozent zurück. Wechselkursbedingt hat Fujitsu anders als die erfolgreiche Tochter Amdahl ein Minus von 43 Prozent verbuchen müssen. Bei 1,4 Milliarden Dollar Umsatz liegt das japanische Unternehmen mit einem Marktanteil von 8,6 Prozent aber immer noch auf Platz zwei. Auch NEC hatte 1998 wenig zu lachen. Wirtschaftliche Turbulenzen im eigenen Land haben den Umsatz mit High-End-Servern um 38 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zurückgeschleudert.

IDC erwartet, daß die Systemleistung zum wichtigsten Faktor wird. Gute Chancen, sich aus der Talsohle wieder aufzuschwingen, hat diesbezüglich Hitachi mit seiner nächsten Generation der Skyline-Systeme. Die Hersteller werden sich dem Marktforschungsinstitut zufolge aber auch daran messen lassen müssen, wie einfach die Systeme zu installieren und zu warten sind. (kh)

Power und nicht Miniaturisierung ist Trumpf bei den High-End-Servern. Über eine Milliarde Befehle in der Sekunde schafft dieser Bolide.

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