Hoher Ölpreis bremst Chinas Wachstum

13.09.2005
Der steigende Ölpreis könnte Chinas rapides Wachstum bremsen, die Inflation anheizen und sogar soziale Unruhen auslösen, warnen Experten. Hinzu kommen sich häufende Energieengpässe, welche die Produktion lähmen.

Der steigende Ölpreis könnte Chinas rapides Wachstum bremsen, die Inflation anheizen und sogar soziale Unruhen auslösen, warnen Experten. Hinzu kommen sich häufende Energieengpässe, welche die Produktion lähmen.

China hat mit 6,4 Millionen Barrel pro Tag (bpd) nach den USA (20,9 Mio. bpd) von allen Staaten den zweitgrößten Erdölverbrauch. 40 Prozent des Verbrauchs, 3,7 Millionen bpd oder 588,19 Millionen Liter pro Tag, muss das Reich der Mitte importieren. Zum Vergleich: Deutschlands Erdölverbrauch ging 2004 um 1,2 Prozent auf 2,6 Millionen bpd zurück.

Noch versucht die Regierung in Peking die steigenden Weltmarktpreise aufzufangen und den Verbraucherpreis zugunsten des Wirtschaftswachstums niedrig zu halten. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis das System flankierender Maßnahmen nicht mehr zu halten ist.

Analysten bei Morgan Stanley erwarten, dass das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von China sich in den kommenden zwei Jahren von 9,5 auf 6,7 Prozent verlangsamen dürfte. Einige Experten rechnen bereits damit, dass die Verbraucherpreise sich von derzeit zwei Prozent um zwei Prozentpunkte nach oben bewegen werden und somit der Inflation und sozialen Unruhen neue Nahrung geben werden.

Carl Weinberg von High Frequency Economics geht davon aus, dass Chinas Importvolumen sich aufgrund des steigenden Ölpreises innerhalb eines Jahres um 47 Milliarden Dollar erhöhen wird. (kh)

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