Faltbares Smartphone

Honor Magic V2 im Test

20.03.2024
Von Luke Baker und
Michael Söldner schreibt News zu den Themen Windows, Smartphones, Sicherheit, Hardware, Software, Gaming, Auto sowie Raumfahrt auf pcwelt.de.

Honor Magic V2 Benchmarks

Hier sehen Sie, wie das Magic V2 im Vergleich zu einigen der besten Klapphandys im Buchformat abschneidet, einschließlich seines Vorgängers:

Kameras

  • 50 MP Hauptsensor

  • 50 MP Ultraweitwinkel

  • 20 MP 2.5x Teleobjektiv

  • Zwei 16 MP Selfie-Kameras

Wie die meisten faltbaren Smartphones ist auch das Magic V2 mit einer Vielzahl von Kameras ausgestattet. Auf der Rückseite befinden sich drei Objektive: eine 50 Megapixel f/1.9 Hauptkamera, eine 50 Megapixel f/2.0 Ultraweitwinkelkamera (die auch als Makroobjektiv dient) und ein 20 Megapixel f/2.4 2.5x Teleobjektiv. Hinzu kommen zwei 16-Megapixel-Selfie-Kameras auf jedem Bildschirm, und Sie können auch Selfies mit den rückwärtigen Kameras machen, indem Sie das Cover-Display als Vorschau verwenden.

Dieses Kamerasystem ist in der Lage, großartige Bilder aufzunehmen. Alle rückwärtigen Kameras bieten eine hohe Detailgenauigkeit, und die Bilder sehen insgesamt scharf und lebendig aus.

Die Farbverarbeitung ist etwas aggressiver, als ich es gewohnt bin. Blau- und Grüntöne sind tendenziell etwas übersättigt, aber das macht die Fotos zu echten Hinguckern.

Foto: Luke Baker

Wenn Sie einen natürlicheren Look bevorzugen, gibt Ihnen der Pro-Modus etwas mehr Kontrolle über das endgültige Bild, und Sie können sogar RAW-Fotos in der nativen Kamera-App aufnehmen, wenn Sie die volle Kontrolle haben möchten.

Der Hauptsensor ist wie immer am beeindruckendsten, aber auch die unterstützenden Objektive sind solide. Das Ultraweitwinkelobjektiv ist am wenigsten scharf, aber es ist eine nützliche Brennweite, und der hochauflösende Sensor sorgt dafür, dass die Details erhalten bleiben. Das 2,5-fach-Teleobjektiv ist auch bei Tageslicht großartig, hat aber etwas mehr Mühe, wenn das Licht schwächer wird.

Dieses Kamerasystem ist in der Lage, einige großartige Bilder aufzunehmen

Nachdem ich mit Flaggschiff-Handys gelebt habe, die eine fünffache (oder ähnliche) Telekamera bieten, konnte ich nicht anders, als mir mehr Reichweite für dieses Kamerasystem zu wünschen. Die 2,5-fach-Kamera ist zwar schön, aber sie fühlt sich weniger vielseitig an als ein längerer Zoom. Die Kamera-App bietet Ihnen eine 10-fache Zoom-Option, die Sie aber besser vermeiden sollten, da die Bilder dann matschig und detailarm aussehen. Das 2,5-fache Objektiv ist einfach zu schwach für eine digitale Vergrößerung.

Der Porträtmodus funktioniert ausgezeichnet, und das Magic V2 war in der Lage, meine Motive unter verschiedenen Lichtverhältnissen zuverlässig vom Hintergrund zu trennen. Der Nachtmodus ist ebenfalls gut, aber Sie sollten sich bei Nacht an das Hauptobjektiv halten, da die kleineren Sensoren des Ultraweitwinkel- und Teleobjektivs unter diesen Bedingungen weniger detaillierte Bilder liefern.

Die rückwärtigen Kameras können alle Videos mit bis zu 4K60 aufnehmen und die Frontkameras unterstützen 4K30. Die Ergebnisse sind anständig, aber die Stabilisierung hinkt hinter einigen Konkurrenten hinterher. Die App bietet jedoch zahlreiche Optionen für Videofilmer, darunter die Möglichkeit, LUTs (Look-up-Tables) und sogar ein LOG-Profil anzuwenden.

Akkulaufzeit & Aufladen

  • 5.000 mAh Akku

  • 66 Watt Ladeunterstützung

  • Netzadapter nur bei der Porsche Design Edition enthalten

Die Akkulaufzeit des Magic V2 ist brillant, und das alles dank eines massiven 5.000-mAh-Akkus, der in das schlanke Gehäuse gequetscht wurde. Es ist der größte Akku unter den aktuellen faltbaren Handys, und die Tatsache, dass er in dem schlankesten Modell untergebracht ist, muss eine ganze Menge Technik erfordert haben.

Ich habe das Handy während meines Testzeitraums ziemlich intensiv genutzt. Ich habe mir häufig YouTube-Videos auf dem großen internen Display angesehen, tonnenweise Fotos geschossen und Multitasking betrieben. Trotz alledem kam ich mit dem Magic V2 problemlos durch den Tag und ging in der Regel mit einer ausreichenden Akkuladung ins Bett.

Foto: Luke Baker

Mit einer Akkuladung schaffen Sie locker anderthalb Tage, und wenn der Akku leer ist, werden Sie nicht lange warten müssen. Das Smartphone unterstützt bis zu 66 Watt kabelgebundenes Laden, was ausreicht, um Sie in weniger als einer Stunde von vollständig entladen auf 100 Prozent zu bringen.

Das Standardmodell wird wie das Z Fold 5 nur mit einem USB-C-Kabel und ohne Netzteil geliefert. Wenn Sie sich jedoch für die Porsche Design Edition entscheiden, erhalten Sie nicht nur ein, sondern gleich zwei 66-Watt-Ladegeräte in der Verpackung, wobei sowohl ein EU- als auch ein UK-Stecker enthalten sind.

Software & Apps

  • MagicOS 7.2

  • Basiert auf Android 13

  • Einige Bloatware vorinstalliert

Das Magic V2 läuft mit Magic OS 7.2, der abgespeckten Version von Android 13 von Honor. Das Porsche Design-Modell hat ein paar zusätzliche Verzierungen in der Software, darunter ein thematisches Hintergrundbild und einige schwarz-goldene App-Symbole, aber Sie können ganz einfach zu einem traditionelleren Look zurückkehren. Das Porsche Design-Thema war nicht ganz nach meinem Geschmack, also habe ich genau das getan.

Foto: Luke Baker

Die meisten Flaggschiff-Telefone werden inzwischen mit Android 14 ausgeliefert, sodass es etwas enttäuschend ist, hier noch Android 13 zu sehen. Das ändert zwar nichts an der Benutzerfreundlichkeit oder dem Funktionsumfang, aber es bedeutet, dass das Magic V2 wahrscheinlich eine Version hinter der Konkurrenz zurückbleibt.

Honor verspricht drei große Betriebssystem-Upgrades und fünf Jahre lang Sicherheitspatches, sodass es langfristig auf Android 16 kommen sollte. Das Z Fold 5 und das OnePlus Open werden ebenfalls mit Android 13 ausgeliefert, aber sie erhalten vier Betriebssystem-Upgrades. Wenn Sie also vorhaben, das Smartphone sehr lange zu behalten, werden diese Modelle länger relevant bleiben.

In puncto Sicherheit ist Honor auf Augenhöhe mit Samsung und bietet im Vergleich zu OnePlus ein zusätzliches Jahr Updates.

Auf dem Magic V2 ist ziemlich viel Bloatware vorinstalliert, was enttäuschend ist

Die Software lief während meines Tests sehr flüssig. Die Animationen sind ruckelfrei und es gibt einige nützliche Ergänzungen, wie vergrößerte Ordner, mit denen Sie auf bis zu acht Apps zugreifen können, ohne den Ordner erst öffnen zu müssen.

Die Anpassungsmöglichkeiten sind vielfältig, aber es wäre schön, wenn Sie Widgets für den Sperrbildschirm unterstützen würden, denn das Honor Betriebssystem ist in dieser Hinsicht ein wenig eingeschränkt.

Foto: Luke Baker

Wenn es um Multitasking geht, haben Sie die Möglichkeit, das Display in zwei Teile zu teilen, um Apps nebeneinander anzuzeigen, oder Sie können schwebende Fenster für einen freieren Ansatz verwenden. Die Bedienung ist einfach genug, aber nicht ganz so robust oder intuitiv wie der Open Canvas-Modus des OnePlus Open. Für meine Bedürfnisse war er jedoch ausreichend.

Auf dem Magic V2 ist eine ganze Menge Bloatware vorinstalliert, was ich sehr schade finde. Bei den meisten Anwendungen handelt es sich um Honor-eigene Apps, aber auch Apps wie Booking.com, TikTok und Facebook sind standardmäßig installiert. Es ist nicht schwer, diese zu löschen oder sie zumindest zu verstecken, aber es ist eine lästige Angelegenheit, gerade, wenn Sie so viel Geld für ein Smartphone ausgeben.

Foto: Luke Baker

Preis & Verfügbarkeit

Das Honor Magic V2 ist ab sofort in Deutschland erhältlich. Auf den europäischen Märkten ist es nur mit 16 GB RAM und 512 GB Speicherplatz erhältlich, und zwar entweder in schwarzem veganem Leder oder in einer violettfarbenen Version mit Glasrückseite. Beide Varianten kosten 1.695 bzw. 1.999 Euro.

Sie können es auf der Honor Website und bei MediaMarkt kaufen. Direkt beim Hersteller erhalten Sie aktuell die Smartwatch Honor Watch 4 BT gratis dazu.

Die schicke Porsche Design Edition, die in dieser Rezension getestet wurde, kostet mehr - 2.699 €, um genau zu sein. Sie kann bereits vor der Veröffentlichung am 18. März auf der Honor Website vorbestellt werden. Für den Aufpreis erhalten Sie eine Speichererweiterung auf 1 TB, ein schickes Design und einige extrem hochwertige Zubehörteile.

Das Magic V2 ist ein kostspieliges Gerät, auch wenn es für ein Klapphandy im Buchformat nicht übermäßig teuer ist. Es ist etwas billiger als die Hauptkonkurrenten Samsung Galaxy Z Fold 5 (ab 1.899 Euro) und Google Pixel Fold (ab 1.899 Euro), obwohl das OnePlus Open (1.799 Euro) etwas günstiger ist.

Sollten Sie das Honor Magic V2 kaufen?

Das Honor Magic V2 geht auf meine zwei größten Probleme mit faltbaren Smartphones ein. Es hat ein normalgroßes und natürlich wirkendes Außendisplay und ist so schlank und leicht wie viele andere nicht faltbare Flaggschiff-Smartphones. Ich habe gerne damit gearbeitet - das Design ist exzellent und weist nur wenige Kompromisse auf.

Natürlich ist es nicht perfekt. Die Software könnte etwas mehr Raffinesse vertragen und der ältere Chipsatz macht vermiest die Freude etwas, primär bei einem so hohen Preis. Andererseits funktioniert dieser Chip auch im Jahr 2024 noch einwandfrei, und an Leistung hat es mir wahrlich nicht gemangelt.

Wenn Ihnen die Idee eines faltbaren Geräts im Stil eines Buches gefällt, Sie aber nicht scharf auf die Masse oder die ungewöhnlichen Abmessungen des Cover-Displays sind, dann könnte das Magic V2 die richtige Wahl für Sie sein. Das OnePlus Open ist eine überzeugende Alternative mit einer besseren Software-Implementierung, aber der Akku wird nicht ganz so lange halten.

Spezifikationen

MagicOS 7.2, basierend auf Android 13
Äußeres Display: 6,43-Zoll 2.376 × 1.060, OLED, 120 Hertz
Inneres Display: 7,92-Zoll, 2.344 × 2.156, OLED, 120 Hertz
Fingerabdruck-Sensor in der Power-Taste
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2
16 GB RAM
512 GB / 1 TB Speicher
Kameras:
- 50 MP, f/1.9 Hauptkamera
- 50 MP f/2.0 Ultraweitwinkel-Kamera
- 20 MP f/2.4 2,5x Teleobjektiv
- Duale 16 MP Frontkameras
Stereo-Lautsprecher
Dual-SIM
Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/ax/be
Bluetooth 5.3
5.000 mAh Akku
66 Watt Ladeleistung (kein Ladegerät im Karton)
156.7 × 74 × 9,9 mm (zusammengeklappt)
Keine IP-Zertifizierung
231 g-237 g
Markteinführungsfarben: Schwarz, Lila, Achatgrau (Porsche Design)

(PC-Welt)

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