HP-Chefin Carly Fiorina ist zurückgetreten

10.02.2005
Carleton "Carly" Fiorina ist mit sofortiger Wirkung als CEO (Chief Executive Officer) von Hewlett-Packard zurückgetreten. Als Gründe nannte das Unternehmen strategische Uneinigkeiten mit dem Verwaltungsrat (Board). Finanzchef Robert Wayman hat kommissarisch die Konzernleitung übernommen, Director Patricia Dunn wurde zum Non-executive Chairman ernannt. Das berichtet unsere Schwesterzeitschrift Computerwoche."Auch wenn ich es bedauere, dass das Board und ich Differenzen darüber haben, wie man HPs Strategie umsetzen sollte, respektiere ich die Entscheidung", sagte Fiorina in einer vorbereiteten Erklärung. "HP ist eine großartige Firma und ich wünsche allen Mitarbeitern für die Zukunft viel Erfolg." Der Verwaltungsrat wird umgehend mit der Suche nach einem neuen CEO beginnen. Weitere strukturelle Veränderungen oder Personalien im Management seien für den Moment nicht geplant, hieß es. Wayman und Dunn wollen später im Laufe des Tages eine Pressekonferenz geben. Der Rauswurf kommt überraschend, selbst wenn Fiorinas Leistungen zuletzt wieder einer genaueren Prüfung unterzogen wurden. Das "Wall Street Journal" hatte im vergangenen Monat berichtet, Mitglieder des Boards zögen einen Umbau des Managements in Betracht, der Kompetenzen von Fiorina teilweise auf andere Schultern verteilen würde. Ein Artikel in "Fortune" stellte gleichzeitig den Erfolg der Übernahme von Compaq in Frage, die unter Fiorinas Ägide im Jahr 2002 vollzogen wurde. Fiorina gehörte zu den prominentesten Firmenlenkern der Vereinigten Staaten und wohl auch weltweit. Die frühere Lucent-Managerin war 1999 als erste externe CEO zu Hewlett-Packard gekommen, das seinerzeit hinter den Wettbewerb zurückgefallen war und als schwerfällig und ineffzient galt. Während ihrer Amtszeit zentralisierte Fiorina die Macht im Unternehmen, indem sie die Zahl der Geschäftsbereiche von einstmals 83 auf eine Handvoll eindampfte und Entscheidungsbefugnisse in ihrem Office konsolidierte. Es gelang ihr, Verluste im PC-Geschäft durch massive Entlassungen und andere Kostensenkungsmaßnahmen einzudämmen, außerdem setzte sie die 19 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Compaq durch. (cm)

Carleton "Carly" Fiorina ist mit sofortiger Wirkung als CEO (Chief Executive Officer) von Hewlett-Packard zurückgetreten. Als Gründe nannte das Unternehmen strategische Uneinigkeiten mit dem Verwaltungsrat (Board). Finanzchef Robert Wayman hat kommissarisch die Konzernleitung übernommen, Director Patricia Dunn wurde zum Non-executive Chairman ernannt. Das berichtet unsere Schwesterzeitschrift Computerwoche."Auch wenn ich es bedauere, dass das Board und ich Differenzen darüber haben, wie man HPs Strategie umsetzen sollte, respektiere ich die Entscheidung", sagte Fiorina in einer vorbereiteten Erklärung. "HP ist eine großartige Firma und ich wünsche allen Mitarbeitern für die Zukunft viel Erfolg." Der Verwaltungsrat wird umgehend mit der Suche nach einem neuen CEO beginnen. Weitere strukturelle Veränderungen oder Personalien im Management seien für den Moment nicht geplant, hieß es. Wayman und Dunn wollen später im Laufe des Tages eine Pressekonferenz geben. Der Rauswurf kommt überraschend, selbst wenn Fiorinas Leistungen zuletzt wieder einer genaueren Prüfung unterzogen wurden. Das "Wall Street Journal" hatte im vergangenen Monat berichtet, Mitglieder des Boards zögen einen Umbau des Managements in Betracht, der Kompetenzen von Fiorina teilweise auf andere Schultern verteilen würde. Ein Artikel in "Fortune" stellte gleichzeitig den Erfolg der Übernahme von Compaq in Frage, die unter Fiorinas Ägide im Jahr 2002 vollzogen wurde. Fiorina gehörte zu den prominentesten Firmenlenkern der Vereinigten Staaten und wohl auch weltweit. Die frühere Lucent-Managerin war 1999 als erste externe CEO zu Hewlett-Packard gekommen, das seinerzeit hinter den Wettbewerb zurückgefallen war und als schwerfällig und ineffzient galt. Während ihrer Amtszeit zentralisierte Fiorina die Macht im Unternehmen, indem sie die Zahl der Geschäftsbereiche von einstmals 83 auf eine Handvoll eindampfte und Entscheidungsbefugnisse in ihrem Office konsolidierte. Es gelang ihr, Verluste im PC-Geschäft durch massive Entlassungen und andere Kostensenkungsmaßnahmen einzudämmen, außerdem setzte sie die 19 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Compaq durch. (cm)

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